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Disclaimer: this installment is for the sole purpose of entertainment both the author and the readers.
I do not intent to make money of it, so please don't sue me.
All characters unless noted otherwise are the property of Fox.

achtung!

Diese Story ist ein Ausflug auf die 'dunkle Seite'. sD, SM, BDSM ganz allg., angedeuteter Missbrauch, ausgesprochen explizite Situationen. DRAMA

Diese Story is eine Koproduktion von Dr.MPS und 3Jane. Zugegeben, es hat uns grossen Spaß bereitet, dies zu schreiben! Wir sind beide der Meinung, dass diese Spielart von ... ähm... Lifestyle... ihren Platz hat, solage alles SSC ist (safe, sane and consensual). Das ist hier (fast immer) der Fall. Da aber House ein zentraler Charakter ist, schlägt er natürlich über die Stränge. So ist er nun einmal. Ich (3Jane) persönlich finde es nicht wirklich krank - erlaubt ist, was gefällt. Dennoch ist es vielleicht traurig, wenn Menschen sich lieber weh tun lassen, als gar keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber das ist nicht immer der Grund für derartige Spiele. Hier schon.

Dr.MPS möchte sagen, sie habe nichts hierzu beigetragen. DAS STIMMT NICHT! Ohne DrMPS gäbe es diese Story nicht, wäre Nummer Sieben nie über eine vage Idee hinausgekommen. DrMPS hat mir die Idee in mein Köpfchen gepflanzt. Ich verbeuge micht tief, berühre mit der Stirn den Boden!

Definitv ist diese Story zuerst einmal für uns geschrieben worden, dann für die geneigte Leserschaft. Über Feedback würden wir uns freuen wie kleine Kinder! Der Link dazu ist am Ende der Seite. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

House ist etwas verkatert und relativ früh wach. Nach einer elenden Kotzorgie duscht er und bereitet sich auf seinen Canossagang vor. Was macht man nicht alles für diese Weiber! Langsam ist er an einem Punkt angekommen, wo er sich fragt, wie weit er sich noch verbiegen kann, bevor es irgendwo 'knack' macht, und ob sich all die Anstrengung, Erniedrigung und Verbiegerei wirklich lohnt.

Er hockt in seinem Wagen vor dem Haus und tritt sich innerlich. Ja, zur Hölle, es ist alles wert! Wenn sie sich verstehen, ist die Welt ein besserer Ort! Und das will er wiederhaben. Nicht, dass er im Unrecht war! vielleicht wollte sie ja heute reden? House klopft an ihre Tür - er hat Tee geholt und ihre Lieblingsbrötchen.

Mit dunklen Schatten unter den Augen und einer guten Fahne öffnet sie die Tür.

"Darf ich reinkommen?" fragt er, gefasst darauf, dass sie ihm möglicherweise die Tür vor der Nase zuknallt.

Lauren bleibt kurz an der Tür stehen und macht ihm keinen Platz. Aber sie hat Mitleid und es tut ihr selbst leid. Also geht sie einen Schritt zur Seite und lässt ihn hinein.

House steht etwas verlegen da, stellt dann das Frühstück ab und sieht sie an. "Du siehst furchtbar aus."

Sie steht noch an der Tür und öffnet sie mit einem Schwung. "Wenn das alles war..." Sie zeigt nach draußen. House knallt mit dem Stock die Tür zu und nimmt sie bei den Schultern. Dann zieht er sie zu sich heran, nimmt sie fest in die Arme. Sie ist ja sturzbetrunken! Lauren atmet laut aus und ihr fällt komischerweise auch ein Stein vom Herzen.

Dann sagt sie müde und leise, jedoch ohne Anzeichen von Schwäche: "Du bist die einzige Person, mit der ich über alles sprechen würde. Aber ich brauche Zeit." Das war es? So eine Menge Frust lässt sich in zwei Sätze verpacken?

House lässt nicht erkennen, ob er das gehört oder verstanden hat. Er hält sie einfach fest. Wenn sie so nah ist, ist sie real. Dann verfliegen alle seine Ängste und Unsicherheiten. Sie ist da, sie schickt ihn nicht weg. Was sonst ist schon relevant? Nichts. "Ich... bin es nicht gewöhnt, mich auf andere zu verlassen." Das erklärt doch alles, oder?

"Ja. Ist gut." Sie kann das wohl besser verstehen als alle anderen.

"Iss was. Dann gehst Du duschen und dann ab ins Bett!"

"Nein. Und jetzt verschwinde." Sie lächelt ihn sehr schwach an.

"Ganz sicher nicht." House schiebt Lauren mit sanfter Gewalt zum Sofa, wo sie sich mit einem Seufzen auf die Sitzfläche plumpsen lässt. Es interessiert sie nicht, ob er sich setzt oder geht. Ihr wäre es zwar lieber wenn er ginge, aber stattdessen klopft sie neben sich aufs Sofa. Sie ist nicht klar genug, glaubt sie. Zu müde, zu ausgelaugt.

House bleibt stehen, reicht Lauren aber den Tee. "Das mit der festen Nahrung ist vielleicht keine so gute Idee...", überlegt er.

"Was?", fragt sie.

"Trink!"

Lauren nippt am Tee und lehnt sich zurück. "Na los. Ich bin angetrunken. Nutz die Chance und frag mich aus", sagt sie.

"Angetrunken? Du bist sturzbesoffen!"

"Umso besser. Da kannst Du ja gleich auf die interessanten Dinge kommen: Weshalb ich keinen Kaffee trinke, weshalb ich Männern gern ins Gesicht pisse, warum ich so eine unbequemes Sofa habe..."

"Und warum Du so göttlich blasen kannst. Ja. Gute Idee." House nickt. Sie ist also immer noch geladen. "Also, warum?"

"Meine Mutter?" Sie steht auf und bringt einige Flaschen in die Küche.

"Ja. Auch." Auf dem Rückweg aus der Küche fängt House sie ab. "Du bist so hippelig. Willst Du spazieren gehen?"

Lauren runzelt die Stirn. "Nein." Sie setzt sich dann wieder. "Frag weiter. Kennst Du meine Lieblingsfarbe?"

"Deine Mutter."

Ihr ist absolut nicht danach, so dämlich ausgefragt zu werden. Sie sagte doch eben noch, dass sie Zeit braucht!

„Ich streite mich doch nicht mit Dir über deine Lieblingsfarbe. Das ist mir echt scheißegal!“, erklärt er ihr ernsthaft. Obwohl das bei ihrem Zustand wahrscheinlich reine Zeitverschwendung ist.

"Meine Lieblingsfarben sind Rot und Grau. Rot, weil’s die Farbe der Liebe ist-"

//Das wird also noch dauern...// Er muss sich setzen, also macht er es sich auf dem Sofa bequem und legt einen Arm um sie. Auf dem Tisch steht ein angebrochenes Bier, dass er jetzt leert - damit ist ihre Fahne gleich besser zu ertragen.

Lauren kann mit seiner Geste nichts anfangen. Irgendwie ist das merkwürdig. Dabei hatte sie sich darauf gefreut, einmal so zu sein wie er und es dann später mit Alkohol zu entschuldigen... Aber gut. "Sie schaut gern weg und idealisiert Dinge."

"Wir sind Halbgeschwister?"

"Mit unseren soziologischen Folgen einer autoritären Erziehung wäre es gar nicht so abwegig, dass wir trotz verwandtschaftlicher Beziehung miteinander vögeln könnten."

"Hmm...", brummt House.

Lauren lächelt ihn an und fragt sich kurz darauf, ob das, was sie sagt, nicht wirklich ein Versuch von ihr ist, ein wenig abzuweichen.

"Und... deshalb hasst du sie?"

"Ich hasse sie nicht. Ich kann sie nur nicht leiden. Ich kann nichts mit ihr anfangen." Sie wartet kurz. Versteht der das? "Sie spielt keine Rolle für mich."

"OK." Warum dann die Aufregung?

"Verstehst du das?"

"Ich akzeptiere, dass sie Dir egal ist. Um es zu verstehen, ist das etwas wenig Information", antwortet er. "Es ist dir egal, ob sie heute abkratzt oder in vier Jahren." Das bestätigt ja nur seine These von der Nicht-Existenz der unbedingten Liebe.

"Nein. Es ist mir egal, ob sie ist oder nicht ist." Sie sieht ihn an. "Verstehst du mich? Sie ist mir egal. Ich kenne sie nur, weil sie meine Mutter ist. Aber... ich hätte gern eine gehabt. Und das Bisschen, was ich habe... das versuche ich dann irgendwie zu behalten." Er versteht den Scheiß nicht. Sie versteht es doch selbst nicht! "Sie war schon immer sehr passiv. Ich bilde mir Gefühle für sie ein. Ich idealisiere." Sie schweigt. Lauren merkt nach einer Weile, dass sie gewisse Dinge durchaus mit ihrer Mutter gemeinsam hat. Aber Gott sei Dank ist sie nicht so wie sie!

//Na, ich hoffe mal, du idealisierst nicht auch uns!// "Dann kann es Dir doch egal sein, ob ich mit ihren Ärzten rede?"

"Warum willst du das tun? Wenn es Dir nur ums Erbe ginge, würdest du dir die Mühe nicht machen. Schließlich ist das mein Problem und nicht Deins."

"ICH dachte, wir teilen?", fragt House. "Das ist doch eines dieser lustigen sozialen Konzepte, die Wilson mir immer vorkaut: Dass man teilt, wenn man zusammen ist. Dass nicht jeder seinen eigenen Bauklotz poliert, sondern man die Burg gemeinsam baut? Oder bin ich nur ein Schwanz?" Er grinst. Die letzte frage ist nicht ganz ernst gemeint.

Sie schaut ihn merkwürdig an. "Meinst Du das ernst?"

"Das mit dem Teilen?"

"Ja."

"Würde ich dir sonst zehntausend Dollar leihen wollen?" Er sieht sie ernst an. "Also, verrückt bin ich nicht!"

"Ich glaube, ich verstehe das nicht so ganz. Du willst das Geld fürs Haus teilen?" Lauren fragt lieber nach..

"Was?" Sie hat ihn fast abgehängt. "Lauren, ich rede nicht von deinem beschissenen Haus! Ich rede von-" Er ist atemlos und macht eine allumfassende Geste. "vom LEBEN. All der Scheiß. Dazu gehören auch die Problemchen. Dachte ich. Ich kann Wilson nochmal fragen..."

Lauren sieht ihn mit großen Augen an. Die Worte haben sie noch nicht erreicht.. Sie holt einmal Luft und setzt zum Sprechen an, atmet stattdessen aber nur laut aus. Dann lächelt sie und umarmt ihn. Sie hat nicht die Absicht, ihn loszulassen.

JETZT hat sie ihn abgehängt.

Lauren sie seufzt glücklich, ist aber mittlerweile ziemlich müde und kaputt. Der Redebedarf drückt stark, der Sprechbedarf ist aber wohl eher im Minusbereich. Wie immer: Erst kochen, dann verpuffen und halbtot rumliegen, betrinken, blödes Zeug denken. Noch bevor sie ihm von der Sache gestern mit Wilson erzählt, schließt sie wieder ihren Mund. Eigentlich hat House wenig damit zu tun. Er ist zwar der Grund für vieles, aber immerhin ist sie selbst ja nicht so wie House. Demnach soll sie sich auch nicht so ausnutzend wie House verhalten! Wilson hatte Recht. Und ihr Vater auch, als er ihr sagte, dass sie sich nicht so anstellen soll. Auf Dauer ist das Schlucken ungesund.

House löst sich sacht von ihr und geht ins Bad, pinkeln. Auf dem Rückweg holt er die Gallone Wasser aus dem Kühlschrank. Lauren muss trinken und er auch. Er knallt das Wasser auf den Tisch und lässt sich fallen. "Es wäre einfacher, wenn ich dich ignorieren könnte", meint er entschuldigend.

"Wie meinst du das?" Sie sieht ihn überrascht an, aber ihr Herz rutscht in die Hose. Als hätte er gehört, was sie dachte... Gerade seine Reaktion wäre ihr ja schon bekannt. Am Ende ist man eh enttäuscht von ihr.

"Naja..." Er fährt sich durch die Haare. "Wenn du mir egal wärst. Wäre einfacher. So wie's ist wirst du mich ertragen müssen, wie ich bin. Ich bin nicht mehr so flexibel. Ist wohl das Alter." Er grinst schief.

Lauren atmet laut aus. "Ich ertrage dich nicht, ich genieße es. Wenn deine Nerverei überwiegen würde, wär ich schon längst weg." Sie kann natürlich nicht abstreiten, dass er nervt.

"Das klang gestern anders."

"Warum? Habe ich gesagt, dass ich dich verlassen werde?" Sie hat jetzt so gar keine Lust auf eine Diskussion. "Hätte ich dich sonst reingelassen? Ich bin müde und kaputt." Sie hofft, dass das für heute zumindest geklärt wäre und sie irgendwann mal einen gemeinsamen Zeitpunkt finden, um endlich zu reden.

"Ja..." Sie hat ja Recht. "Manchmal macht man Fehler. Wenn sie richtig heftig sind, dann merkt man sich das und versucht, die nicht zu wiederholen." Er reibt geistesabwesend ihren arm. "Deswegen bin ich mit dir so ungeduldig."

Das hat für sie - ob er das nun beabsichtigt hat oder nicht - einen vorwurfsvollen und warnenden Unterton, auch wenn er vielleicht gar nicht sie mit den Fehlern meint. Aber ihr Gehirn ist aus, nur das Chaos an Gefühlen steckt drin. Sie schluckt hart. "Tut mir leid", sagt sie dann leise.

"Hat ja nichts mit dir zu tun. Ich... will nur nicht zweimal den gleichen Fehler machen. Du... bist vielleicht nicht stabil genug. Das wäre... schlecht." Er setzt sich anders hin und zieht sie an sich.

Lauren versteht schon, was er meint. Aber sie kann einfach nicht vermeiden, andere dinge hineinzuinterpretieren. Egal, immerhin besser, als nicht zu verstehen und zu interpretieren. "Mhm." Sie lehnt sich an ihn an. "Ich werde hingehen. Ich habe die halbe Nacht mit meinen Finanzen verbracht. Wenn ich mein Equipment im Studio verkaufe, kriege ich eine Menge. Ich werde natürlich nur einen Teil verkaufen." Sie lächelt träge.

"Wenn du das Haus erbst, bist du alle Sorgen los, schätze ich."

"Mhm." Sie dreht sich ein wenig zu ihm und sieht ihn an. "Vielleicht muss ich es auch nicht verkaufen", sagt sie leise.

"Wenn es deines ist, kannst du tun und lassen, was du willst." House zuckt die Schultern. Es ist ihm herzlich egal, ob und was sie mit irgendeinem Haus am Ende der Welt tat.

"Mhm." Sie seufzt kurz. "Kommst du mit?"

"Wohin?" Schlafzimmer wäre eine schlechte Idee. Nach dem letzten Abend...

"Nach Glasgow."

House sträuben sich die Nackenhaare. Am Ende musste er noch mit auf so eine beschissene Beerdigung?! "Das hängt ein wenig vom Zeitpunkt ab." Ein Last-Minute Ticket würde einen Arm und ein Bein kosten. Beine hatte er nicht mehr so viele.

"Ok. Ich muss mit dem Rektor der Uni sprechen. So wie es aussieht, in zwei Monaten. Bis dahin hat sich meine Mutter aber schon erledigt." Sie meint natürlich nur die Erbgeschichte. Nein, eigentlich meint sie auch ihre Mutter!

"Ich sage den Patienten Bescheid."

Sie seufzt. "Hast du nicht sowas, was sich Urlaub nennt... oder ist dir deine freie Zeit dafür zu schade?" Sie rollt die Augen.

"Ach ja... Da war was..." Er grinst.

"Was hältst du davon, wenn Jimmy mitkommt? Bevor du dich aufregst, ich dachte mir, die paar Personen, die dich leiden können, sollen dabei sein. Außerdem wäre das wohl eine gute Möglichkeit, ihm zu zeigen, dass du ihn gern hast", sagt sie dann erwartungsvoll. Es soll eigentlich für beide ein wenig Urlaub sein. Sie würde sich um alles kümmern. Und House ruhig stellen.

"Hmmm...", brummelt House.

"Du musst es so oder so tun", sagt sie und grinst ihn an, "oder du kriegst den Arsch voll." Sie grinst breiter. Den Arsch voll...

Er war doch gerade gestern erst TOTAL nett gewesen! "Das weiß er doch", murmelt House.

"Er siehts nicht. Ich übrigens auch nicht." Sie hat eigentlich schon entschieden, dass Wilson mitkommt. Zumindest ihr Gewissen. Oder wohl doch eher ihre mentale Vorbereitung und Planung? Hey, ihr Bruder macht Platz für alle drei!

"Klar sieht er es. Wir waren gestern nur wegen ihm auf diesem Festchen. Er hat sich richtig gefreut." //Und wenn du nicht gestört hättest, hätte er sich vielleicht noch mehr freuen können// "Aber, hey! Wenn du ihn überreden kannst, warum nicht? Solange er nicht nach Deutschland driftet."

"Natürlich. Du schuldest ihm immerhin noch... naja sagen wir... 12 Jahre." Sie küsst ihn. Deutschland? Hä? "Wie gehts dir eigentlich?"

House zuckt die Schultern. normal eben. "Ich schulde Wilson gar nichts."

//Wie undankbar.// "Du gehst morgen also wieder arbeiten?"

"Nein." House schüttelt den Kopf. "Ich bin die Woche krank geschrieben. Aber wenn Du pennst, fahre ich zur Gerichtsmedizin und treffe mich mit diesem Aufschneider. Die Obduktion ist mir zwar entgangen, aber die haben sicher genug Fotos gemacht. Mal sehen, was Marc so erzählt."

Lauren nickt. Dann hätte sie auch Zeit für all den Mist, den sie wohl schon zu lange aufgeschoben hat.

"Trink mal was", fordert House Lauren auf. "Warum trinkst Du keinen Kaffee?"

"Schmeckt nicht." Es schmeckt wirklich nicht. Ihr wird nach dem Kaffee übel.

"Und pisst du wirklich Männern gerne... ins Gesicht?" Er arbeitet gewissenhaft die von ihr vorgegebene Liste ab.

Lauren starrt ihn an. Sie ist eindeutig zu nett... selber Schuld. Aber er hatte doch gesagt, es sei ihm egal! Sie können doch auch so weitermachen wie es ist! Oder gefällt ihm das auch nicht? Sie schweigt vor sich hin. "So wie es jetzt ist, ist es wunderbar", sagt sie dann leise, sogar ein wenig ängstlich.

"Ja, ist es." Er küsst ihre Wange. "Ich bin nur neugierig."

"Mhm." Das Angebot macht sie ihm nicht noch einmal... Sie schweigt und hofft, dass er einfach irgendwas anderes fragt. Aber auch nur, weil sie gesagt hat, dass er darf... Nicht, dass sie es gern tut oder sogar kann!

"Das Sofa. Warum?", knurrt House, "wie kann man ein derart unbequemes sofa kaufen?"

"Um zu versuchen, den Traum den man hatte, nämlich Männern ins Gesicht zu pissen, zu verwirklichen." Sie rollt genervt die Augen. Sie findet, sie kann das gut! Und außerdem steckt die halbe Wahrheit drin. Naja, fast die ganze. Zusätzlich war das Sofa noch günstig. "Hast du Hunger oder sowas?" Sie steht auf und ist auf halbem Weg in die Küche, als ihr Handy klingelt. Sie schaut kurz rauf. Nur eine Nachricht.

House lacht leise. "OK. Ok, ich hab's kapiert." Er würde gerne fragen. Andererseits respektiert er, dass er nicht alles wissen muss. Na ja... nicht offiziell. Aber Lauren hat ein recht auf Privatsphäre - solange es ihm in den Kram passt. "Was ist?"

Auf dem Weg zum Bad greift Lauren nach dem Handy und liest die Kurznachricht. Sie war wirklich kurz... Sie rollt genervt die Augen und legt das Handy auf den Tisch und murmelt leise: "Idiot" vor sich hin, geht dann ins Bad.

"Ich?"

"Im Moment nicht", ruft sie aus dem Bad und bereut schon, so laut gewesen zu sein. Ihr Kopf brummt nun ein wenig und sie hat das Gefühl, dass ihre eigene Stimme in dem kleinen Raum noch nachhallt.

"Wie beruhigend!", ruft er zurück. Das Handy liegt auf dem Tisch und blinkt House an. Es fällt ihm wirklich schwer, es NICHT zu nehmen! "War das von Wilson?"

Das kleine Ding scheint ihn anzulachen, wie es da auf dem Tisch liegt. Er hatte gestern Abend genug mit Telefonen gespielt!

Lauren kommt mit frischer Kleidung wieder. "Nein. Der ist ziemlich wütend." Sie setzt sich wieder und reibt sich die müden Augen. "Wenn wir streiten, kriegt er alles ab." Sie sieht ihn kurz an und kann sich Houses Reaktion schon denken. "Ja, er kriegt alles ab. Und er ist es leid. Er hat vollkommen recht, das geht so nicht." Was mit den Zweien schon seit über 10 Jahren ist, ist ihr mittlerweile schon fast egal geworden. Hauptsache im Grossen und Ganzen ist es in Ordnung. Aber sie will nicht, dass irgendjemand Schaden nimmt, der keine Schuld trägt!

"Hmmm..." Was soll er dazu sagen? Dass Wilson sich ja raushalten könnte? Dann wird Lauren ihm wieder eine verbal reinwürgen.

Mein Gott. Das hat sie nun vom Rumtrinken. Ohne das Dröhnen im Kopf könnte sie jetzt ein ernsthaftes Gespräch führen! Nein, ohne Alkohol wäre sie dann doch wohl nicht emotional in der Lage gewesen. Sie gähnt kurz und reibt an den Schläfen

"Kommt der Kater?" Was soff sie auch so? "Aber wer war das denn nun?" Er greift nach Laurens Handy.

Lauren runzelt die Stirn. "Ein Bekannter, der sich für meinen Exfreund hält", sagt sie und greift ohne hinzusehen nach dem Handy.

Laurens Exfreunde sind für House automatisch rote Tücher. "Und was will der noch?"

"Er ist nicht mein Exfreund." Sie legt das Handy weg. "Kommilitone. Hat meinem Bruder geholfen, die Bücher aufzutreiben", sie wedelt mit einem Finger in Richtung Regal, was völlig überladen ist und wo unten das Paket mit den Büchern noch am Stabilsten aussieht. Sie gähnt nochmal kurz.

"Du solltest dich ausschlafen", schlägt House vor. Am besten vorher noch genug Elektrolyte schlucken und dann ab ins Bettchen mit der Frau! Lauren nickt. Sie hat absolut nichts dagegen! Schließlich hats ja wieder puff gemacht und es drückt nicht mehr so in der Brust.

House steht auf. "Geh du mal ins Bett, ich bring dir noch was zu trinken." Er steuert in ihre kleine Küche und beginnt, die Schränke zu durchsuchen. House rührt einen ziemlich bösartigen Cocktail zusammen und bringt Lauren das Glas voller trüber Flüssigkeit ans Bett. "Trink das. Wenn Du dann noch schlafen kannst..."

Lauren schnuppert müde dran und verzieht das Gesicht. Dann trinkt sie das Zeug und verzieht das Gesicht mit dem leeren Glas in der Hand noch mehr. Dann legt sie sich hin und deckt sich ordentlich zu und sieht ihn unfreiwillig erwartungsvoll an.

House setzt sich auf die Bettkante und schaut sie an. Er streicht eine Strähne aus ihrem Gesicht. "Ich werde nicht hier sitzen, bis Du Deinen Rausch ausgeschlafen hast. Ich geh' in die Gerichtsmedizin."

"Mhm." Sind die paar Tage schon rum? Ihr ist es eigentlich egal. Sie ist verdammt müde und wartet nur auf den Kuss. Sie deutet mit einem Finger auf ihre Lippen und ihre Augen fallen schon fast zu.

House beugt sich vor, küsst sie sanft auf den Mund und dann auf die Stirn, dann steht er auf. "Schlaf gut!"

"Warte", sagt sie noch leise. Dann wäre wohl alles trüb geklärt... "Was für Fehler meintest du?"

House dreht um und kommt zurück zum Bett. "Naja..." Er setzt sich wieder. "Die Frau, die ich vorgestern angerufen habe - die mich hasst. Du erinnerst Dich?"

Wenn sie ganz ehrlich ist: Nein, und sie hat keine Ahnung, wen er meinen könnte. Vielleicht kämen da ja viele in Frage? Sie denkt an die Kommentare ihres Bruders.

"Jedenfalls... sie hasst mich ja nicht ohne Grund seit über 25 Jahren: Wir hatten mal was laufen, damals, als wir noch studiert haben", erzählt er zögerlich. "War ganz gut. Wir hatten viel Spaß bei all den Versuchen mit Drogen." Er grinst schief. "Irgendwann ist es im Bett mal ein wenig grober geworden. Lächerlich, wirklich! Aber sie ist völlig ausgerastet. Hat mir derart in die Glocken getreten, dass ich fast ohnmächtig wurde. Als ich mich wieder bewegen konnte, war sie weg. Es hat Wochen gedauert, bis ich verstanden habe, was passiert war." Er seufzt. Er kann ihr Gesicht immer noch vor sich sehen. "Irgend ein Arschloch hat sie vergewaltigt. Sie hat das verdrängt und ignoriert und verheimlicht, so gut es ging, aber ich hatte den Schorf abgekratzt. Sie hat ein Semester ausgesetzt und seitdem hasst sie mich. Weil ich weiß, was niemand wissen sollte. Weil ich sie daran erinnert habe. Weil ich da bin. Real, greifbar, bekannt. Im Gegensatz zu dem Täter, der nie gefunden wurde. Ich wusste es ja nicht. Ich hätte das nicht vermeiden können. Es war keine böse Absicht, es war überhaupt keine Absicht. Aber...“ Machte das Sinn? Kapierte sie, worauf er hinauswollte? "Ich will nicht, dass mir sowas mit dir passiert."

"Was meinst du?" Sie verstand wirklich nicht, worauf er hinaus wollte. Warum sollte er denken, dass sie ein Geheimnis haben könnte oder sowas?

"Ich will auf keinen Fall aus Versehen oder Nichtwissen etwas tun, was... was du nicht erträgst. Das würde ich mir nicht verzeihen."

"Das hast du noch nie getan. Und wenn etwas wäre, würde ich es sagen." Sie lächelt ihn müde an. "Aber ich verstehe nicht, was ich mit ihr zu tun habe." Nein, sie versteht wirklich nicht, wie er sowas denken konnte!

House schüttelt sprachlos den Kopf. Das meinte sie doch nicht ernst, oder? "Weil... weil Dir... etwas passiert ist..." Das leugnete sie doch nicht! "Weil ich, so lange ich das nicht genau weiß, nie sicher sein kann, ob ich nicht etwas fatal falsch mache."

"Du machst nichts falsch." Sie küsst ihn und zieht die heruntergerutschte Decke wieder hoch, sieht ihn dann noch einige Augenblicke ziemlich ernst an und lächelt dann müde.

"Ja." Er küsst sie nochmal und geht dann endgültig. Das würde noch ein Eiertanz werden!

Lauren liegt noch wach herum. Die Augen sind schon zu und werden wohl auch nicht mehr aufgehen, aber sie ist noch hellwach und ackert gerade mental alle Dinge herunter, die sie ihm je gesagt hat, die ihn irgendwie neugierig gemacht haben könnten. Sie nimmt sich außerdem vor, in Zukunft besser von diesem Thema abzulenken. Reicht schon, wenn Stern es eines Tages aus ihr rauspsychosieren wird!

 

 

TBC...

 

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