Miscellaneous
=============
Home
Landlubber's Log
Raw Sewage
Links
All music on this site by

 

 

THE FICTION:

 

House, M.D.
=================
Stella Bridges Arc (German!)
Doppelpackung
In vollen Zügen
Hundstage
Dies Irae - Tag des Zorns
Webfehler
Alexander
-----------------
Verbotene Bücher
-----------------

Standalone (German)
Phoenix

 

Lord of the Rings
=================
Composer's Block
Istari Love
You Can Still Be Free
Too Much
Elven Breeze
Where the Light Is Brightest
Composer's Block

 

Matrix
==========
Diamond Cycle:
Diamond's Way pt.1
Diamond's Way pt.2
Down Below
Karma
Lost and Found

 

Standalone Stories:
Into the Dark
Delirious
On New Grounds
Transition

 

C.S.I
==========
Fallen Angel
Angeldust
When Angels Travel (WIP)

 

Queer as Folk
=============
Watching the Watcher
  
  

 

Disclaimer: this installment is for the sole purpose of entertainment both the author and the readers.
I do not intent to make money of it, so please don't sue me.
All characters unless noted otherwise are the property of Fox.

achtung!

Diese Story ist ein Ausflug auf die 'dunkle Seite'. sD, SM, BDSM ganz allg., angedeuteter Missbrauch, ausgesprochen explizite Situationen. DRAMA

Diese Story is eine Koproduktion von Dr.MPS und 3Jane. Zugegeben, es hat uns grossen Spaß bereitet, dies zu schreiben! Wir sind beide der Meinung, dass diese Spielart von ... ähm... Lifestyle... ihren Platz hat, solage alles SSC ist (safe, sane and consensual). Das ist hier (fast immer) der Fall. Da aber House ein zentraler Charakter ist, schlägt er natürlich über die Stränge. So ist er nun einmal. Ich (3Jane) persönlich finde es nicht wirklich krank - erlaubt ist, was gefällt. Dennoch ist es vielleicht traurig, wenn Menschen sich lieber weh tun lassen, als gar keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber das ist nicht immer der Grund für derartige Spiele. Hier schon.

Dr.MPS möchte sagen, sie habe nichts hierzu beigetragen. DAS STIMMT NICHT! Ohne DrMPS gäbe es diese Story nicht, wäre Nummer Sieben nie über eine vage Idee hinausgekommen. DrMPS hat mir die Idee in mein Köpfchen gepflanzt. Ich verbeuge micht tief, berühre mit der Stirn den Boden!

Definitv ist diese Story zuerst einmal für uns geschrieben worden, dann für die geneigte Leserschaft. Über Feedback würden wir uns freuen wie kleine Kinder! Der Link dazu ist am Ende der Seite. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

Am nächsten Mittag lümmelt House auf vor dem Fernseher, als das Programm für Nachrichten unterbrochen wird. Man hat offenbar den Killer der Nutten gefunden und festgenommen. "Hey, sie haben ihn!", ruft House. Es ist ein abgehalfterter Armeearzt, der nach dem ersten Irak-Krieg mit schweren Psychosen entlassen worden ist.

Lauren kommt in einem Handtuch gewickelt ins Wohnzimmer. "Dann kann ich ja ab heute wieder."

"Du kannst es ja kaum abwarten", lästert House.

"Wie? Du kommst heute nicht?", sagt sie grinsend. Sie hofft auf ihre Stammkunden mit nicht zu starken Erektionsstörungen.

"Hey, ich bin krank!" Er deutet auf seinen Kopf.

"Heute Abend darfst du heimgehen. Ich muss mir ja meinen Arsch absichern", sagt sie, dann kichert sie leise und geht ins Schlafzimmer.

"Was hast du eigentlich vor?" House reckt den Hals, um sie sehen zu können, aber leider hat er das Um-die-Ecke sehen noch nicht perfektioniert.

"Was meinst du?", ruft sie aus dem Schlafzimmer.

"Du donnerst dich auf."

Lauren kommt angezogen zurück. "Wie meinst du das?" Sie verstand ehrlich nicht, was er meinte.

"Willst du ausgehen?" House deutet auf ihre Klamotten.

"Bitte? Ich muss arbeiten gehen heute Abend und dich vorher nach Hause bringen. Es sei denn, du möchtest hier bleiben."

"Oh..." Na, das war ja blöde!

"Was ist denn?" Sie setzt sich.

"Ich dachte... weiß nicht. Ist OK." Er versucht, seine Enttäuschung zu verbergen, während Lauren ihn anschaut und eine ordentliche Antwort erwartet. "Hattest du etwas vor?"

"Vielleicht. Wilson jammert immer rum, weil ich ja 'nie nett zu ihm bin'. Ich dachte, wenn ich mich ganz tief bücke und heute Abend bei seinen Alten aufkreuze... Gutes Essen und Wilson hält die Klappe für die nächsten Monate. Und ich dachte, du kämst mit. sonst bin ich so alleine."

"Oh..." Das hatte sie total vergessen! "Ich komm mit. Sind seine Eltern nett? Akzeptieren sie Schlägerfrauen?" Sie grinst ihn an.

"Sie akzeptieren mich." House sah Wilsons Eltern weit öfter als die eigenen und das lag nicht nur an der räumlichen Nähe.

"Ist gut. Muss ich mich schick machen oder sowas?" Sie schaut ihn ein wenig gequält an.

"Nein. Du siehst doch immer gut aus."

Sie lächelt ihn schüchtern an. Heute war er irgendwie anders. Die verbrachte Zeit nach der Sache im Krankenhaus war so anders. Vielleicht hat er ja ihr Problem verstanden und ist nun auch netter zu ihr? Sie beugt sich herüber und küsst ihn.

House erwidert den Kuss enthusiastisch, bevor Lauren ihn hochzieht. "Steve muss was fressen", erinnert sie ihn.

"Ja. Und ich brauch Klamotten." Er steht auf und lässt sich heimfahren. Steve ist deutlich beleidigt. In letzter Zeit ist er extrem vernachlässigt worden. Seine Arthrose ist auch schlimmer geworden. House ist besorgt. Er zieht sich um, holt Mantel und Mütze aus dem Schrank. Es ist fast dunkel, als endlich alles erledigt ist. "Sollen wir?"

"Ja, ist gut." Lauren nimmt ihre Finger vom Käfig und läuft House hinterher. Sie fahren in das Viertel, in dem Wilson aufgewachsen ist. Überall auf den Bürgersteigen und in den Vorgärten stehen Hütten aus Bretern und Laken. Alles ist zugeparkt und so müssen sie zwei Blocks weit laufen.

"Gibts irgendwas, was ich beachten muss?" Lauren hofft auf irgendwelche Verhaltensregeln, damit sie keinen Mist macht.

"Schlag niemanden."

"Hey, ernsthaft." Sie rammt ihm einen Ellenbogen in die Rippen.

"Mir fällt nichts ein. Iss ordentlich." Am Haus der Wilsons dreht House Lauren an der Schulter zu der Hütte auf dem Bürgersteig. Beim Eintreten grüßt House alle in der fast überfüllte Hütte. "Schalom!"

"Ja sowas! Gregory! Komm herein!" Wilsons Mutter freut sich über den raren Besucher. "Wen hast du denn da mitgebracht?"

"Mrs. Wilson, hi! Das ist Lauren." House sucht nach Wilson aber der ist nicht da.

"Hallo Lauren! Schön, dass Sie da sind." Wenn man Wilsons Mutter erlebt, weiß man, woher der Sohn sein Gluckentum hat. Sie ist ohne Hektik überall und sorgt dafür, dass keiner zu kurz kommt. Selbst House kann sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als er auf einen Sitz genötigt wird. "James hatte noch einen Notfall, er verspätet sich oft", erklärt Mrs. Wilson. Dann flüstert sie: "Sind Sie Gregorys Freundin?"

"Ähm, ja." Lauren lächelt Mrs. Wilson an. Man erkennt die Ähnlichkeit. Sie ist eigentlich jung, zumindest sieht sie jung aus, genau wie Wilson eben. Beide haben so etwas Jugendliches. Es ist ein stetes Kommen und Gehen in der kleinen Hütte. Alle sind fröhlich und ausgelassen - und am essen. Wilsons Mutter hat Unmengen leckerer Dinge gebacken und gekocht.

"Das ist schön! Es wird auch Zeit, dass sich mal wieder eine Frau richtig um ihn kümmert", sagt Mrs. Wilson zu Lauren.

House wechselt ein Paar Worte mit dem Alten Wilson und dessen anderem Sohn. Das leise Gespräch zwischen Lauren und Mrs. Wilson beachtet er nicht.

"Oh ja..." //Und ihn hier und da mal schlägt…// Lauren blickt kurz zu House herüber und den Personen, die sie aus dem Winkel nicht richtig erkennen kann.

"Ich hoffe, ihr tratscht über James!", warnt House aber Mrs. Wilson winkt nur ab.

Lauren fühlt sich fehl am Platze und ist auch zu schüchtern, um mit Mrs. Wilson zu sprechen. Jedenfalls... selbst die Initiative zu ergreifen. Sie schaut öfter zu House rüber.

"Haben Sie denn schon gegessen? Kinder, macht mal Platz für Lauren oder soll sie die ganze Zeit stehen?"

"Ähm..." Sie schaut in die Runde. Sie lächelt schüchtern ihre Tischnachbarn an und fixiert ihren Blick schnell auf die Tischdeko.

"Hi. Ich bin David. Ich bin Jims älterer Bruder."

"Hi, ich bin Lauren. Ich bin Gregs Freundin." Sie schüttelt seine Hand, doch diesmal bewusst. Bei Wilsons Mutter war sie wohl zu aufgeregt oder zu blöde, ums zu merken und lies die Hand nur schlaff in ihrer hängen.

Dann endlich kommt auch Wilson. Es ist ein großes Hallo, bis er alle Verwandten begrüßt hat. "Schön, dass du da bist!" Er drückt Lauen einen Kuss auf die Wange. Dann starrt er House an, stößt mit einem Finger gegen die Schulter des Älteren. "Ich... halluziniere..."

Lauren kichert leise. "Wie oft wurde er eingeladen und kam nicht?", fragt Lauren David grinsend.

"Die Liste ist länger als der Abend!", beklagt Wilson sich. "Vor allem wo so viele Leute hier sind - du weißt ja, wie menschenscheu er ist." Wilson grinst. Dann tischt seine Mutter ihm essen auf. Einen Berg. "Beim Laubhüttenfest hat er jetzt schon drei Mal gekniffen. In Folge."

"Ich hatte zu tun!", verteidigt sich House.

"Lass gut sein!", wehrt Wilson ab. "Ich freue mich, dass ihr hier seid!"

Lauren lächelt nur und weiß immer noch nicht so recht, was sie hier tun soll außer Sattessen und die Leute anschweigen.

"Ich habe gehört, sie haben den Kerl geschnappt?", fragt Wilson zwischen zwei Bissen.

"Ja", sagt sie. Sie wüsste nicht, was sie dazu sagen kann. 'Der Nuttenkiller ist tot. Also kann ich wieder arbeiten gehen?' "Soll sogar offiziell ein Psychopath gewesen sein. Oder so."

"War das nicht Greg in den Nachrichten?", fragt David.

House hat gute Ohren und sieht David grimmig an. "Ja, der arme Greg hat ganz schön was auf die Mütze bekommen", lästert er über sich selbst. "Alles quatsch. Sehe ich krank aus?"

"Nun ja..." Wilson verkneift es sich. Er ist froh, außer Reichweite zu sitzen. "Den wirklich harten Job hatte Lauren, SIE musste nämlich die letzten zwei Tage auf House aufpassen", erklärt Wilson seinem Bruder.

"Eine eiserne Hand in einem Samthandschuh. Ich habe schon immer gesagt, dass Gregory so etwas braucht." Mrs. Wilson nickt und grinst House an. "Sie ärmste!" Sie bedauert Lauren ehrlich, ihr Sohn hat ihr schon oft genug die Ohren vollgejammert.

Lauren grinst sie an. "Wenn ich dafür nicht den Friedensnobelpreis bekomme..." Sie grinst dann zu House. Der zieht eine Grimasse. Lauren schaut auf den gut gedeckten Tisch. Es ist gemütlich hier und Wilsons Familie ist sehr nett, er ist es ja selbst auch. Wie er da sitzt und lacht. Dass Wilson einen wehrlosen Mann schlägt… hart schlägt. Und gern schlägt. Sie lächelt ihn an und lächelt dann House an. Er quält sich tatsächlich zu einem Familienfest... Also bedeutet Wilson ihm doch wohl mehr, als er sich eingestehen will! Sie lächelt ihn von der Seite an.

House bemerkt ihren Blick und lächelt zurück. Er fühlt sich fast wohl in dieser bunten Runde. Die Wilsons sind seine ätzenden Bemerkungen gewöhnt, und die anderen Leute kümmern ihn nicht. Lauren scheint sich einigermaßen wohl zu fühlen und Wilson ist richtig gelöst und sieht so glücklich aus, wie schon lange nicht mehr. Es ist doch ein guter Abend.

Draußen spielt Musik und die Hütte leert sich. Die Jüngeren tanzen, die Älteren - und House - klatschen im Takt. Die Stimmung ist ausgelassen. Eine Frau zieht Wilson mit in die Kette. Als er wieder vorbeikommt, greift Wilson nach Laurens Hand und zieht auch sie mit.

Lauren sieht ihn völlig entgeistert an und versucht noch nicht einmal, mitzumachen, auch wenn sie vom zusehen schon den Dreh scheinbar raus hatte.

House schubst sie Wilson in die Arme. Dass er nicht mittanzen kann, heißt nicht, dass deswegen alle Räder still stehen müssen! Lauren steht nur schüchtern rum und stoppt damit die ganze Dynamik. Sie schüttelt nur entschuldigend aber grinsend zugleich den Kopf. Wilson lässt sie stehen. Schade, dass sie nicht mag! Stattdessen streckt House seine Hand nach ihr aus.

Sie dackelt zielstrebig zurück und greift nach seiner Hand, grinst ihn nur an. "Na, kannst du auch nicht tanzen?"

Er sieht sie fast finster an.

"Tut mir leid..." Sie schaut weg und sucht nach einem Punkt zum Beobachten.

"Ach", brummt House und küsst sie.

Lauren lächelt und sieht ihn verliebt an. Sie ist sich sicher, dass er das eigentlich nicht gern macht. Die Musiker ziehen weiter und die Wilsons kehren lachend zurück in die Hütte.

House bringt Wilsons fünfjährigem Neffen noch bei, wie man sich richtig prügelt. Zu Wilsons Erleichterung zeigt er dem Kleinen aber nicht die wirklich fiesen Tricks, von denen Wilson weiß, dass House sie draufhat. Dann hat House genug. Zu viel Sozialkontakte sind nicht gut und zu Hause wartet das Piano. Mrs. Wilson packt ihm noch was zu essen ein. Wilson bietet Lauren an, sie noch weg zu bringen.

"Danke, ich geh schon. Bleib du mal hier und treibe den Leuten den Einfluss von House aus."

"Nein, ich fahre Dich. Es ist schon spät, Du solltest nicht alleine auf der Strasse herumlaufen." Wilson beharrt darauf, nachdem House sich von allen verabschiedet hat.

Lauren seufzt kurz und lächelt. "Ist gut... Danke."

Kaum hat Wilson den Wagen gestartet, legt er los. „Es steht mir nicht zu, Dir zu sagen, was Du zu tun hast und ich werde das auch nicht bewerten. Aber mein ganz persönlicher, gut gemeinter Rat ist: Setz’ Dich in den nächsten Flieger, denn es ist die letzte Gelegenheit, mit ihr Frieden zu machen und Abschied zu nehmen.“

Lauren wirft House einen ziemlich wütenden Blick zu. Es hat ihn doch so kalt gelassen. Dafür musste er wohl seinen Gefühlsschrittmacher informieren... "Mhm."

„Das Krankenhaus betreibt eine Langzeitstudie, in der wir Hinterbliebene befragen. Viele haben sich bewusst gegen einen Besuch bei ihren sterbenden Angehörigen entschieden. Wenn wir nach einen Jahr den zweiten Fragebogen schicken, so zeigt sich, dass die meisten im Nachhinein diese Entscheidung bereuen.“

"Mhm." Lauren überlegt. Sollte sie wirklich? Sie merkt, dass Wilson neben House auch viel zu sagen hatte - ihr. Sie versucht also, einfach wegzuhören. Sie würde es aber auch bereuen, dort hin zu fliegen! Sie schmeißt kein Geld aus dem Fenster.

„Lauren, es ist die letzte Gelegenheit, mit Deiner Mutter zu sprechen. Oder auch nur, da zu sein. Menschen in Vollnarkose bekommen Gesprächsfetzen mit. Menschen, die aus dem Koma erwachen – egal, wie tief das Koma war – erinnern sich meist in irgendeiner Art und Weise an Vorkommnisse. Solange man nicht tot ist, nimmt man seine Umgebung auf die eine oder andere Art wahr. Selbst wenn Du nichts zu sagen hast, wird Deine Mutter wissen, dass Du da bist. Meinst du nicht, es wird später einfacher sein, zu bereuen dagewesen zu sein, als umgekehrt?"

Sie seufzt. Natürlich kann sie nicht weghören. "Mhm." Was anderes fällt ihr einfach nicht dazu ein.

Wilson hält vor dem Studio an. "Denk nicht zu lange drüber nach." Viel Zeit war nicht mehr, denkt sich Wilson.

"Ist gut." Ihre Wortkargheit, hofft sie, mit einem Kuss auf Wilsons Wange irgendwie zu entschuldigen. Dann schüttelt sie den Kopf. House hatte selbst wohl nicht den Mund aufmachen können..0.

+

Später am Abend schickt House Wilson eine SMS: 'Schmerz. Bring mir was.' Dann sucht er unter den vielen MacBurnetts die hoffentlich richtige Nummer raus, um sich abzulenken.

Wilson liest die Nachricht und seufzt. House hatte heute abend schon mehr geschluckt, als gut war. Und jetzt rief er nach mehr und stärker. Das ging so nicht! Er war kein Drogenkurier! Aber bei House ist besetzt und so biegt er ab und fährt zur Baker Street.

House kümmert sich einen Dreck um den Zeitunterschied und wählt die Nummer in Glasgow. Wartet… Er überlegt, ob er den Arzt oder den Freund raushängen lassen soll, entscheidet sich für den Freund, weil er den Arzt immer noch in dem Krankenhaus bringen kann.

Vom Britischen Gesundheitssystem hat er schon einiges gehört. Nur schlechtes. House klingelt drei verschiedene Leute aus dem Bett, die alle nichts mit Lauren oder ihrem Bruder zu tun haben, außer eben den Namen. Nummer Vier ist nicht zu Hause. Dann ist Nummer Fünf dran...

Es raschelt nur leise im Hintergrund. Die müde Stimme übertönt es. "Ja..."

"Hey, bist Du Kieran MacBurnett, der Bruder von Lauren?" House geht es fröhlich an.

"Wer ist da?", fragt er ein wenig grimmig.

"Oh, ich bin der Freund Deiner Schwester. Sie sagte, ihrer Mutter ginge es nicht so toll."

Kieran legt sich wieder hin und schließt die Augen. Einige Sekunden schweigt er und schreckt dann auf. "Was ist passiert?"

Es klopft an Houses Tür. Wenn es Wilson ist, wird der seinen Schlüssel benutzen, House rührt sich also nicht vom Sofa. "Das wollte ich dich eigentlich fragen."

Wilson lässt sich hinein. Da House telefoniert - ein Ereignis an sich! - zieht er den Mantel aus und setzt sich hin.

"Was?" Laurens Bruder ist wohl noch zu müde, um zu verstehen, was der Typ von ihm mitten in der Nacht will.

"Oh... es.... liebe Güte, es tut mir leid. Ich ... hab' ich dich geweckt?" House macht einen auf betroffen. "Ich vergesse das immerzu. ich rufe ja so selten ins Ausland. Wirklich, tut mir leid...."

Kieran versteht nicht richtig. Er schweigt. Er überlegt. Er versteht immernoch nicht. Lauren schrieb, dass der Typ, den sie sich geangelt hat, mit Fremden zumindest ziemlich problematisch war. Verarscht er ihn? "Was ist los?"

"Ich wollte mal fragen, in welchem Krankenhaus ihre Mutter liegt. Sie haben doch sowas? Krankenhäuser?" Wilson rollt die Augen. Nicht zu fassen!

Ist das alles, was er drauf hat? "Wir haben ganz tolle Irrenanstalten. Sie kommen also?" Kieran legt sich wieder hin. Wenn er wegen der Alten was wissen wollte, sollte er gefälligst Lauren fragen und nicht ihn um seinen Schlaf bringen. Er hat zu arbeiten!

"Nein. Sie lassen mich hier nicht raus. Hör mal, deine Schwester ist ziemlich maulfaul, was ihre Verwandtschaft betrifft. Liegt eure Mutter nun im Krankenhaus oder nicht?"

"Sie ist nicht maulfaul. Wenn sie etwas nicht sagen will, dann hat das wohl seinen Grund." Er schweigt. Kommt noch etwas oder darf er jetzt schlafen?

"Ist euere ganze Familie so? Das erklärt einiges."

Kieran seufzt. Was ein Arschloch. Beleidigt seine eigene Freundin gleich mit. Kieran legt auf und tastet auf dem Nachttisch herum. Natürlich ist auf seiner Seite nichts. Also rollt er sich auf die andere Seite und steigt vorsichtig über die junge Gestalt neben ihm, die tief und fest schläft - schlafen darf. Er grabscht nach dem Handy und lässt sich zurückplumpsen, schreibt eine SMS an Lauren.

House schaut auf sein Handy.

"Was tust du da?", fragt Wilson mit seiner Housemeister-Stimme.

"Ich lerne die Familie kennen." House drückt auf die Wahlwiederholungstaste

"House, was wird das?"

House winkt ab.

Kieran geht nicht ran. Er zieht den Stecker raus. Altmodische Telefone sind klasse!

"Er schmollt wohl." House zuckt mit den Schultern.

"House?" Wilson lässt nicht locker.

"Mann, ich wollte ja nur wissen, in welchen Haus die Alte liegt, damit ich da mal die Meinung der hochgeschätzten Kollegen einholen kann." Er legt sein Handy auf den Tisch neben sein hochgelegtes Bein. "Entweder die Alte ist nicht krank oder sie ist allen total egal. Was meinst du?" Er reibt sein Bein gedankenverloren. Schade, die Ablenkung hat nicht funktioniert. Aber Wilson ist ja da. Bald gibt es was! "Hast du mir was mitgebracht?"

"Nein", antwortet Wilson bestimmt.

"Warum nicht?"

"Darum. Du kannst nicht alles durcheinander nehmen. Du hast doch schon genug intus."

"Oh..." House schaut Wilson betont enttäuscht an.

Wilson ist atemlos. "Wie schlimm ist es denn?"

House reibt sein Bein etwas stärker und beißt sich auf die Unterlippe. Er schaut Wilson von unten herauf an, durch die Wimpern hindurch. "Ziemlich übel...", flüstert er.

Wilson ist fast schon soweit, aufzuspringen und in die Apotheke zu fahren. Er steht auf und House bedenkt Wilson mit einem fast süßen Blick.

Das ist zuviel des guten. Wilson stemmt die Hände in die Hüften und sieht House an. "Du bist... das ist unmöglich! Du versuchst tatsächlich... was bist Du für ein Mistkerl?"

House verbirgt seine Enttäuschung über das misslungene Manöver. Vielleicht ist noch was zu retten? Mit blankem Entsetzen sieht er Wilson an. "Was redest du da?"

"Du versuchst schon wieder, mich zu manipulieren! Du nutzt wirklich schamlos alles aus! Dir darf man wirklich NICHTS erzählen!" Wilson setzt sich in den Sessel, ausser Reichweite, in Sicherheit.

"Ich hab Schmerzen!"

"Die hast du immer!"

House rollt die Augen, fällt dann zurück gegen die Lehne. Er schließt die Augen und reibt sein Bein. Er hat verdammt nochmal beschissene Schmerzen! Ist es zuviel verlangt, mal einen Abend schmerzfrei zu sein? Und vielleicht ein wenig high?

Wilson beißt sich auf die Lippe. Er will House nicht leiden lassen. Nicht mehr, als der Mann sowieso schon zu leiden hat. Aber er kann auch nicht hinnehmen, derartig manipuliert zu werden! Ja, House IST blasser als sonst. Das konnte aber auch von der Bettruhe und dem Schädeltrauma kommen. Aber die Hand massiert unaufhörlich das Bein.

"Jimmy, ich... ", flüsterte House fast so leise, als solle niemand es hören.

Wilson sieht den Adamsapfel auf und ab hüpfen. Ohne ein weiteres Wort steht Wilson auf und geht. Er ist völlig außerstande, zu sagen, was von Houses Performance echt ist, und was nicht! Auf jeden Fall wird er sich nicht vorwerfen lassen, er ließe seinen besten Freund unnötig leiden!

Als die Tür ins Schloss fällt, spielt ein winziges Lächeln um Houses Mundwinkel. Jimmy war wirklich sein Retter!

Wilson fährt ins Krankenhaus - dort haben sie alles vorrätig - und stellt ein Rezept über ein transdermales Fentanypflaster aus.

House hinkt unterdessen ins Bad. Eine heiße Dusche würde nicht nur die Muskeln entspannen helfen, eine gut durchblutete Haut nimmt den Stoff auch besser auf. Er hat sich gerade fertig umgezogen - Sweats und ein Pullover - als Wilson die Tür aufschließt.

"House?"

"Ja..." Der ältere kommt aus dem Flur gehinkt.

Wilson rauscht an ihm vorbei in Richtung Küche. "Hose runter!" Wilson schneidet die Verpackung auf. House macht es sich derweil auf dem Sofa bequem und zieht die Hose ein Stück herunter. Dann zieht er sie wieder hoch.

Wilson kommt aus der Küche, in der Hand ein ganzes Pflaster. House macht grosse Augen.

"Was ist?" Wilson deutet auf die Jogginghose.

"Ich mach das schon." House streckt die Hand aus.

"Was soll das denn jetzt? Ich hab's schon oft genug gesehen“ Wilson ist sich ziemlich sicher, dass die Verlegenheit nicht völlig gespielt ist. "Bist Du betrunken?"

"Nein!" Genervt zieht House die Hose runter und entblößt das Schlachtfeld. Wilson kniet sich hin und sucht einen geeigneten Platz für das Pflaster. Vorsichtig klebt er das Teil auf eine weniger übel aussehende Stelle des Oberschenkels. Und wieder ist die Hand in seinen Haaren!

"Danke, Jimmy", sagt House leise.

Wilson sieht auf zu House. Was ist bloß los?

"Ich... weiß nicht. Irgendwie... " House zuckt mit den Schultern. Er schließt die Augen.

+

Lauren schließt die Tür schnell auf und schließt sie hinter sich. Das Bild ist nicht das, was sie erwartet hatte. "Ähm..." Sie zieht ihre Jacke aus und schmeißt sie auf die Couch.

Wilson sieht kurz auf. "Hey...?" Musste Lauren nicht arbeiten? House zieht seine Hand träge zurück, verwuschelt dabei Wilsons Frisur total. Die Medis wirken schon, er kann es fühlen. "Lauren?"

"Was wird das hier?", fragt sie ruhig und setzt sich. Sie schaut zwischen Wilson und House hin und her, dann auf das riesen Etwas auf seinem Schenkel.

"Wonach sieht's denn aus, Baby?", fragt House.

Wilson zieht es vor, zu schweigen. Er würde es, um ehrlich zu sein, vorziehen, gar nicht da zu sein!

"Ähm..." Sie schaut zu Wilson. "Alles ok?" Die Frage war überflüssig, Irgendwas scheint ja nicht zu stimmen...

Wilson zuckt etwas hilflos die Schultern. Was sollte er sagen?

"Ich hab Schmerzen", erklärt House.

"Wenn... das jetzt hier eine Eifersuchtsszene wird, würde ich lieber gehen..." Wilson steht auf.

"Was? Nein." Lauren würde jetzt gern lächeln, aber sie ist noch nicht mit House fertig. Sie hat noch nichteinmal angefangen. "Und da hilft... Das da?" Sie zeigt auf das Pflaster.

"Yep." House seufzt zufrieden. Wenn Lauren nicht so geladen aussähe, wäre das ein super Tagesabschluss!

"Wenn das nicht hilft, hilft nur noch notschlachten", erklärt Wilson trocken.

"Hm." Sie schweigt kurz. "Und... als du Jimmys Nummer wählen wolltest, hast du stattdessen meinen Bruder mitten in der Nacht am Telefon?"

"Ich... hab das mit den Zeitzonen total vergessen..." House macht ein betretenes Gesicht.

"Aha." Sie verschränkt die Arme und wartet auf eine Erklärung. Sie schweigt und sieht Wilson ein wenig verzweifelt an. Der ist aber keine grosse Hilfe und macht das mit seiner Mimik auch klar.

House überlegt, wie weit er gehen kann oder soll, aber sein Kopf wird schon so wunderbar schwummerig und so sind seine Gedanken nicht mehr ganz so scharf wie sonst. "Wenn das Bein so weh tut, das lenkt manchmal ab."

Wilson schließt die Augen. Es ist fast peinlich, das mit anzusehen. Aber wenigstens an dem Teil des Abends hat er keinen Anteil!

"Oh..." Lauren sieht ihn mitfühlend an. Dann starrt sie wieder geradeaus und schweigt weiter, wartet, bis er endlich etwas sagt.

"Ich wollte deinen Bruder nicht wecken."

"Sondern?", fragt sie trocken, ohne ihn anzusehen.

"Ich dachte, er sei vielleicht wach..." House versucht, sich zu drücken.

Wilson überlegt, ob er bleiben und letzte Hilfe leisten oder sich in Sicherheit bringen soll. Houses Pupillen sind mittlerweile deutlich verengt.

"Achso. Warum hast du ihn eigentlich angerufen?", fragt sie überraschend mild. Sie weiß natürlich, was los ist. Aber wenn er jetzt noch dreist lügen würde...

"Weil... ich... dachte, ich ruf ihn mal an." House fand, das war eine klasse Ausrede! Wilson stöhnt leise. Jeden Moment wird es ein Massaker geben – wieso ist er nur geblieben? Tja, die Neugier…

"Ach so! einfach nur so? Das ist lieb von dir", sagt sie wieder sehr mild, doch diesmal ist es ziemlich gepresst.

House wagt ein kleines Grinsen. Für sein Mädchen macht er doch alles!

"Worüber habt ihr geredet?", fragt sie nun.

"Er hat nicht geredet. Er ist maulfaul. Genau wie du", sagt House mit dem entspannten Sanftmut der Schmerzfreiheit.

"Ähm... soll ich gehen?", fragt Wilson vorsichtig. Auch wenn das Spritverschwendung wäre - nachher würden sie ihn ja doch wieder brauchen, um aufzuräumen.

"Er hat mir gesagt, ihr habt über den Ärztestand im Vereinigten Königreich gesprochen." Lauren schaut Wilson an und schüttelt den Kopf. "Was meint du zum Thema?" Lauren sieht House von der Seite an. Sie war kurz vorm Platzen!

"Das Wort 'Arzt' ist nicht gefallen! Wilson?" House seiht Wilson an.

"Das stimmt", sagt Wilson, "House hat nur bezweifelt, dass in dem Entwicklungsland Schottland schon Krankenhäuser existieren."

House schaut Wilson böse an. "Judas!"

"Achso. Na das ist ja interessant." Lauren schaut wieder zu House. "Du rufst also meinen Bruder am anderen Ende der Welt mitten in der Nacht an, um mit ihn einfach nur so zu reden?"

"Er wollte nicht", wiederholt House.

"Und warum?"

"Das hat er nicht gesagt. ich glaube, er war sauer, weil ich das mit der Zeit vergessen hatte..."

"Achso. Er war also angepisst, weil er müde war", stellt Lauren fest und wartet.

House zuckt mit den Schultern. Er hat das Gefühl, in einer Ecke zu stehen. "Ich glaube, er hat gesagt, ich sollte doch mit dir reden. Aber das hab ich ja versucht. Eure Sippe ist echt maulfaul. Ist das genetisch?"

Wilson macht zwei Schritte rückwärts. Blut spritzt bis zu zwei Meter weit. Er möchte sich wenigstens die Reinigungskosten sparen.

"Du kotzt mich doch sonst auch so an. Warum hast du mich nicht einfach nochmal gefragt, bis ich wieder nachgebe und dir sage, wo meine Mutter ist?", sagt sie ruhig.

"Er ist total high...", sagt Wilson leise. Verdammt, wieso nur verteidigt er House nur immerzu?

"Weil... du... wolltest nicht... Ich hatte Kopfweh... Mein Alter wär mir ja auch egal... Ich hätte mich nur wieder mit dir gestritten." Der letzte Grund ist sogar wahr. Eigentlich sind alle seine Gründe wahr!

"Was interessiert dich denn an ihr? Brauchst du wieder einen neuen Krimi oder sowas?", sagt sie immer noch sehr ruhig.

"Wie lang sie noch macht."

"Und was hättest du davon? Dir ist doch sonst auch alles egal. Zum Beispiel, dass ich Zeit brauche, um das zu verdauen. Sie ist immerhin meine Mutter und im Gegensatz zu dem Verhältnis zwischen dir und deiner Mutter hasst sie mich genauso, wie mein Vater mich gehasst hat." Bei den letzten Worten schluckt sie. Sie würde ihm jetzt gern die Meinung sagen!

"Wenn sie in fünf Stunden abnippelt, kannst du dir das Ticket sparen. Und ich brauche mich nicht mit dir streiten, weil's eh egal ist. Ich wollte wissen, ob es sich lohnt. Und was mit dir und deiner Mom ist, das sagst du ja nicht. jedenfalls nicht mir."

Wilson hat sich auf den Klavierhocker gesetzt. Zu hören, wie House seine Investitionen abwägt ist einfach peinlich. Nein, es ist traurig.

"Warum sollte ich es dir denn sagen? Du interessierst dich sowieso nicht dafür. Und wenn ich es gesagt hätte, wärs links rein und rechts raus gegangen. Wie so alles, was dir Leute sagen, denen du etwas bedeutest." Sie steht auf und schaut zu Wilson. "Würdest du mich bitte fahren?"

"Ich hab dich gefragt! Wenns mich nicht interessierte, würde ich mir den Atem sparen!"

Wilson schaut zwischen Lauren und House hin und her. Ist das jetzt der Test, wem gegenüber er mehr Loyalität beweist? Sehr zögerlich steht Wilson auf.

"Ich hab dir gesagt, dass du nicht fliegen brauchst, wenn es nur um das Erbe geht. Ich... hast DU denn MIR zugehört?" Langsam wird House sauer.

"House, hör auf", sagt Wilson leise.

"Ja, ich bin ja sowieso immer der Schuldige und das Arschloch. ICH mach ja immer alles falsch, da muss man ja gar nicht mehr nachfragen."

Lauren seufzt nur. Und wieder verpufft alles. Wahrscheinlich, weil sie einfach keine Lust hat. Sie greift nach ihrer Jacke. "Ich laufe, ist schon gut", sagt sie zu Wilson.

"Nein, ich fahre dich." Wilson zieht seinen Mantel wieder an uns sieht zu House. "Ich bin gleich wieder da. Bleib liegen, sonst fällst du noch hin."

+++

Wilson fährt schweigend los. Lauren schweigt auch vor sich hin. Toll. Ihr Bruder sagt, dass Lauren was Umgänglicheres verdient hat und Wilson sagt gar nichts ausser Scheinwarnungen: 'House, hör auf'.

"Ähm... Was war jetzt so schlimm?", fragt Wilson vorsichtig nach einer Weile.

"Dass ihm scheißegal ist, weshalb ich nichts dazu sagen wollte." Sie schweigt kurz. "Er hat mich noch nicht einmal gefragt." Sie ist müde, das hört man auch ein wenig.

"Dass er sozial inkompetent ist, ist kein Geheimnis."

Lauren seufzt. "Lassen wir das."

"Ja, das ist eine hervorragende Strategie." Wilson nickt. "Ich kann mir eure tiefschürfenden Gespräche gut vorstellen."

Okay, da ist sie wieder... die Wut. Und die wird nicht so leicht verpuffen! "Machs besser, du Experte. Regst dich auf, aber rennst ihm hinterher wie ein Hund, den er hier und da mal treten darf. Das ist die bessere Strategie."

"Tritt er dich? Lauren, er ist, wie er ist. Wenn es nur seine blauen Augen sind, die dich fesseln, dann wird das nichts werden. House ist.... House! Du wirst ihn nicht ändern. Entweder du akzeptierst ihn, wie er ist oder..." Wilson macht eine hilflose Geste. "Ja, vielleicht bin ich erbärmlich! Mag sein. Was erwartest du? Lauren taucht auf und der alte Krüppel springt aus den Gleisen und tanzt? Wir wissen beide, dass es Gründe gibt für das, was er ist. Das ändert sich nicht über Nacht. Er ändert sich vielleicht nie. Ich..." Wilson seufzt, "ich hab schon so viel versucht, ich habe resigniert."

Puff. Sie wird schrecklich müde. "Halt bitte an."

"Wir sind ja gleich da."

"Halt jetzt bitte an." Ihre Stimme ist ein wenig monoton.

"Jetzt flipp nicht aus." Wenn Lauren was passierte, würde Wilson seines Lebens nicht mehr froh - sollte House ihn am Leben lassen!

Lauren schluckt. "Bitte. Halt jetzt bitte an." Ihre Stimme überschlägt sich am Ende des kurzen Satzes ein wenig.

Wilson blinkt und stoppt den Wagen. Er hält Lauren am Handgelenk fest. "Was ist?"

Sie versucht ihn irgendwie abzuschütteln und öffnet schon die Wagentür. Die Herbstluft drückt mit einem Schlag herein.

"Rede mit mir, Lauren!"

"Warum soll ich mit dir reden?", sagt sie nun laut. "Damit du mir sagen kannst, dass ich ihn nicht liebe, weil ich nicht leiden möchte?" Sie schluckt. "Ich kann nicht alles sofort jedem erzählen. Das muss er doch wohl am besten wissen. Nein, dieser Trampel ruft noch eine ihm fremde Person an, weil er zu ungeduldig ist"

"Ich sage doch nicht, dass du ihn nicht liebst! Ich versuche nur, IHN zu erklären - soweit das überhaupt möglich ist."

"Ist es nicht. Und jetzt lass mich." Sie fuchtelt mit ihrer Hand rum, die er immer noch festhält.

"Kann ich dich alleine lassen oder...?" Er lässt sie los.

Lauren weiss gar nicht wo sie ansetzen soll. Er fällt ihr in den Rücken, um House zu schützen. Wie sie es auch tun würde. Er deckt ihn, was sie auch für House tun würde. Er ist für House da und macht, was er will, im Gegensatz zu ihr. Sie schluchzt kurz. Er versteht sie einfach nicht. Er kann es nicht verstehen. Woher auch? Sie steigt aus und knallt die Tür zu.

Wilson steigt aus, ruft ihr hinterher. "Denkt irgendwer von euch mal an mich? Ihr zerrt an mir rum und was immer ich auch tue, es ist falsch. Vielen Dank!" Er steigt wieder ein und knallt die Tür zu, fädelt sich mit quietschenden Reifen wieder in den Verkehr ein, fährt drei Mal um den Block und sperrt sich in seiner Wohnung ein. Soll House auf dem Sofa schlafen, es ist ihm im Moment egal! Er hat kein schlechtes Gewissen…

++

Wilson wirft sich auf sein Bett, nachdem er seine Schuhe weggetreten hat. Er starrt an die Decke der halbfertigen Wohnung. Es hätte ein perfekter Abend sein können! Es hatte alles so gut angefangen, das schönste Fest des Jahres – zumindest nach seiner persönlichen Auffassung. Aber dann war er wieder zwischen die Fronten geraten. Wieso missbrauchten die zwei ihn derart?

Er würde das nicht länger mitmachen. Ja. Als ob es nicht genug war, dass House sein neues Wissen über seine Träume so schamlos ausnutzte, war die negative Dynamik dieser neuen Beziehung mehr als ungesund. Das galt wohl vor allem für seinen Anteil daran. Lauren und House waren wie ein Glas hochkonzentrierter Säure, in die man Wasser hineinkippte. Wenn man zu nahe dabei stand, bekam man das voll ab und musste mit dem Schaden leben.

Der Onkologe seufzt. Er wünscht sich sehnlichst, vieles sei ungesagt geblieben, ungeschehen! Wenn House und Lauren sich zerfleischen mussten, bitte. Aber sie sollten ihn da heraushalten. Er hat keine Lust, als Kollateralschaden zu enden.

Aber er hat auch keine Lust, auf seinen besten Freund zu verzichten!

Ist er das? Fragt eine innere Stimme. Ja! Antwortet Wilson. House IST ein so guter Freund, wie dieser es mit seinem unterentwickelten Sozialverhalten eben sein kann.

Trotzdem. Er braucht Abstand, um sich über seine Position klar zu werden. Es ist an der Zeit, einiges zu überdenken und in Frage zu stellen. Wilson muss endlich mal all das Ungesagte zumindest für sich selbst in Worte fassen, damit er entscheiden kann, was er wirklich will!

Er stöhnt gequält auf. Die Entwicklungen der letzten Tage hatten es nicht einfacher gemacht. Hätte er doch nur niemals in dieses verfluchte Schlafzimmer geschaut!

Oder?

 

 

TBC...

 

Review Story
Index page