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Disclaimer: this installment is for the sole purpose of entertainment both the author and the readers.
I do not intent to make money of it, so please don't sue me.
All characters unless noted otherwise are the property of Fox.

achtung!

Diese Story ist ein Ausflug auf die 'dunkle Seite'. sD, SM, BDSM ganz allg., angedeuteter Missbrauch, ausgesprochen explizite Situationen. DRAMA

Diese Story is eine Koproduktion von Dr.MPS und 3Jane. Zugegeben, es hat uns grossen Spaß bereitet, dies zu schreiben! Wir sind beide der Meinung, dass diese Spielart von ... ähm... Lifestyle... ihren Platz hat, solage alles SSC ist (safe, sane and consensual). Das ist hier (fast immer) der Fall. Da aber House ein zentraler Charakter ist, schlägt er natürlich über die Stränge. So ist er nun einmal. Ich (3Jane) persönlich finde es nicht wirklich krank - erlaubt ist, was gefällt. Dennoch ist es vielleicht traurig, wenn Menschen sich lieber weh tun lassen, als gar keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber das ist nicht immer der Grund für derartige Spiele. Hier schon.

Dr.MPS möchte sagen, sie habe nichts hierzu beigetragen. DAS STIMMT NICHT! Ohne DrMPS gäbe es diese Story nicht, wäre Nummer Sieben nie über eine vage Idee hinausgekommen. DrMPS hat mir die Idee in mein Köpfchen gepflanzt. Ich verbeuge micht tief, berühre mit der Stirn den Boden!

Definitv ist diese Story zuerst einmal für uns geschrieben worden, dann für die geneigte Leserschaft. Über Feedback würden wir uns freuen wie kleine Kinder! Der Link dazu ist am Ende der Seite. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

Zum Besuch bei Lauren bringt Wilson eine Flasche Wein mit und hofft im Gegenzug auf leckeres Essen bei Mama Lauren. Er klopft und Lauren öffnet ihm. "Hey."

"Du siehst fertig aus... Was hat er mit dir gemacht?", grinst Lauren und zieht Wilson in die Wohnung.

"Er hat mich massiv missbraucht." Wilson zieht seine Jacke aus und hängt sie auf. "Ernsthaft. Wir haben geredet. Ein Echte-Kerle-Gespräch."

Darüber muss Lauren kurz lachen. "Ahja... Worum ging’s da?"

"Wir kamen beide zu dem Schluss, dass wir nicht schwul sind. Und es auch nicht auf einmal geworden sind."

"Man muss nicht nur hetero oder homo sein", antwortet die junge Frau auf dem Weg in die Küche.

"Nein. Das ist nicht der Punkt. Aber wenn du fast vierzig Jahre durch die Gegend stolperst und hast ein Bild von dir, dann ist es beunruhigend, wenn man feststellen muss, dass man sich die ganze Zeit belogen hat." Er schlendert hinterher, holt den Öffner aus der Schublade und macht den Wein auf. "Umso beruhigender ist es, wenn man dann feststellt, dass es nicht so ist."

"Hm... Umso besser, dass ihr jetzt wisst, was ihr wollt, oder?"

"Ja." Wilson nickt. Oder auch nicht, denkt er bei sich.

Lauren nimmt mit zwei Topflappen eine große Auflaufform auf dem Ofen.

Wilson schnuppert. "Hmmm... Was gibt's denn?"

"Lasagne. Und wenn Greg nicht kommt, bleibt alles für uns."

"Der kuschelt mit der Ratte." Wilson verzieht das Gesicht. "Er zeigt dem Viech einen Rattenfilm!"

"Sowas gibts? Sowas hat der? Ich dachte, der guckt wenn dann nur Pornos…" Sie greift nach zwei Tellern und häuft ordentliche Portionen darauf.

"Rattenpornos?" Wilson schaut entsetzt, was Lauren zum Lachen bringt. Sie trägt die Teller zum Esstisch während Wilson mit dem Wein und den Gläsern folgt. "Es ist irgendein Trickfilm. Trotzdem. Er hat mir noch nie einen Onkologen-Film gezeigt. Oder einen Wilsonfilm. Er macht dem Viech sogar Popcorn ohne Salz und ohne Butter! Man kann wirklich neidisch werden!"

"Hey... Du hast Lasagne! Sei nicht so undankbar."

Wilson gießt den Wein ein. "Ja, ich weiß. Ich kriege den Hals nicht voll."

"Und ihr habt über nichts anderes gesprochen?"

"House redet nicht. Der hockt da und wartet, dass man ihm was erzählt." Wilson zuckt mit den Schultern. Im Lügen ist er gut. So gut, dass er selbst House austricksen kann! "Hab ich ja dann auch getan. Oh, doch. Seine Antwort war interessant:" Wilson probiert die Lasagne "Hmmm... hmmm... Super!"

"Ihr saßt nur rum?"

"Ist das ein Verbrechen? Das machen wir meistens."

"Mhm." Lauren kaut herum. So ganz glaubwürdig klingt das nicht, aber ein Paar braune, ehrliche Rehaugen sehen sie an.

Aber Wilson muss es loswerden. "Er hat gesagt, er hat noch nie vorher mit einem Mann..."

"Echt?" Lauren sieht Wilson ehrlich überrascht an. "Dann wirds Zeit! Wenn er wieder heil ist..."

Wilson wird ein wenig rot. Er fragt sich seit dem Abend vorher, ob er diese analen Spielchen auch gut finden würde. Wie sich das wohl anfühlt? Oh, er muss an was anderes denken! Unbedingt! "Darauf freue ich mich wirklich: Endlich wieder was kochen können, wenn mir danach ist!"

"Ja. Und ich freue mich, einen netten Nachbarn zu haben! Wann kannst du einziehen?"

"In ein paar Tagen. Ich habe bisschen Druck gemacht und mit Geld gewedelt. Da haben sie Gas gegeben." Wilson freut sich darauf, wieder ein Zuhause zu haben, dass den Namen verdient.

"Tzz. Kann mir schon genau die arrogante Wedelgeste vorstellen und dazu deine unschuldigen Augen. Greg färbt eindeutig ab."

"House ist sowas von geizig, der würde lieber ersticken als mit Geld wedeln! Der ist nicht wegen der Medikamente verstopft. Der ist einfach total anal!"

Darüber muss Lauren laut lachen. "Rate was es zum Nachtisch gibt." Sie steht auf, geht zur Stereoanlage und sucht nach einer CD.

"Du willst, dass ich platze! Das ist dein Plan, gib's zu: Ich werde dick und unattraktiv, House will mich nicht mehr und du hast ihn für dich alleine. Und bei alledem stehst du auch noch gut da!"

"Aber für mich gibts doch auch Schokolade. Dann will er mich auch nicht mehr... und dann... bleiben wir beide halt zusammen! Aber ja, du hast Recht, so ähnlich zumindest." Sie greift nach ihrem Teller. "Noch eine Portion?"

"Nein, ich bin wirklich satt. Kann ich's einpacken? Ich nehm dich auch in füllig. Wer will schon Kate Moss? Da kriegt man blaue Flecken!" Er schüttelt den Kopf. "Hab ich das gesagt?", murmelt er.

"Also Greg würde ihre Drogen haben wollen... Oh. Das war jetzt... Nein, das war nicht gemein", überlegt sie laut, während sie die Teller wegbringt.

"Hey, er ist Arzt. Der besorgt sich was er braucht in der Apotheke. Der hat schon alles ausprobiert! Wenn's nicht anders geht, macht er Selbstversuche!" Wilson fasst sich an den Kopf. Hatten sie kein anderes Thema: Sex und/oder House?

Lauren kommt mit einer Tafel Schokolade zurück und setzt sich neben Wilson.

"Oh, du warst in dem Geheimladen!“ Wilson kennt jede Sorte, die sie dort verkaufen.

"Hey, kannst du ein Instrument spielen?"

"Nein." Wilson seufzt "Mom wollte, dass ich Violine spiele, aber ich habe sie mit dem Bogen zersägt. Ich war grauenvoll!"

"Lern doch eins. Dann tun wir uns zusammen. Magst du Amy Winehouse? Ich hab eine CD geholt. Keine Ahnung, wie die ist, aber ich dachte mir, wenns mir nicht gefällt, schmeiß ich sie dir hinterher. Macht dir doch nichts aus, oder?", grinst sie.

"Solange ich nicht mitsingen muss!"

"OK." Lauren rührt sich nicht. "Später." Sie schiebt die Schokolade zu Wilson herüber. "Ich weiß nicht sehr viel über dich."

"Das beruht auf Gegenseitigkeit."

"Dann lass uns was dagegen tun." //Ach toll. Und wie?//

"Blutgruppe und Rhesusfaktor?" Wilson sieht sie merkwürdig an. "Meine Stammzellentypisierungsmarker? Ich gehe zweimal im Monat Blut spenden. Ich bin 38 und Leiter der Onkologie im PPTH." Er grinst sie an. "Deine Blutgruppe kenn ich. Alter auch. Also biete mir was Neues!"

//Blutgruppe... Wie romantisch und welch tolle Erinnerungen!// "Ähm... Ich würde gern mal nach Japan." Lauren lächelt ihn verloren an.

"Die sind so... anders. Ich verstehe nicht , wie die denken", sagt Wilson. "Ich würde meinen Bruder gerne wiederfinden."

"Du hast einen Bruder? In Japan?"

"Nein. Er ist... keine Ahnung. Seit Jahren haben wir nichts von ihm gehört."

"Oh... Woran liegt das?"

"Es gab viel Streit, er ist abgerutscht und wollte sich nicht helfen lassen und dann... dann war er weg." Wilson sieht sie an. "Du bist dran."

"Ich habe einen Bruder, der drei Jahre jünger ist als ich. Und eine Mutter, die sich... naja... die allein sein will. Kein Streit oder so, einfach wenig an uns gebunden. Oder an irgendwen."

"Meine Mom pampert dich zu Tode! Sehr stereotyp. Meinen besten Freund kennst du ja schon..." Wilson überlegt, was es über ihn großartiges zu wissen gibt. "Mit zwölf hab ich das erste mal ein Mädchen geküsst."

"Ich auch." Lauren grinst Wilson provokativ an.

"Oh... OK..."

"Hast du ansonsten ein gutes Verhältnis zu deiner Familie? Was genau ist denn mit deinem Bruder passiert?"

"Ich hab die beste jüdische Mom der Welt, mein Vater nervt ein bisschen und mit meinem anderen Bruder verstehe ich mich gut. Aber Kinder sind nun einmal egoistisch und wenig einfühlsam. Er bekam alle Aufmerksamkeit und mir passte das nicht, er war ein Loser und ich war in allem gut, aber ER bekam das Lob für nichts. Ich ging leer aus. Jedenfalls sah ich das damals so. Es ist beschissen gelaufen, aber es gibt keinen undo-Button im Leben. Irgendwann war dann alles so verfahren, das man sagen konnte, was man wollte - alles kam falsch an. Ich bin nicht stolz darauf. Können wir über was anderes reden?

"Ja, ist OK. Egal, wir sind ja jetzt sozusagen eine Ersatzfamilie." Wieder lächelt sie ihn an. "Zwar ein wenig... naja... Aber... hey... Immerhin. Freie Liebe?"

Wilson sieht Lauren schräg an. Er kann sich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass House WIRKLICH teilen mag. //Nein, er mag auch nicht. Er nimmt es hin//, korrigiert Wilson.

"Was ist denn? Akzeptierst du mich nicht?"

"Äh, es ist ja wohl eher so, dass DEIN Interesse nicht über kleine, gemeine Spielchen hinausgeht... Das mit dem Schlüssel heute war... nicht fair."

"Ist da ein wenig Vorwurf in deiner Stimme?", fragt sie mit einem Stirnrunzeln.

"Ja! Ich kriege das nicht so richtig verarbeitet. Es ist wie beim Gänseblümchen. 'Sie will mich, sie will mich nicht, sie will mich...'"

"Ich auch nicht."

"Dann sind wir ja schon zwei." Ein tolles Kompliment, denkt sich Wilson. Sie weiß nicht, ob sie mich begehrenswert findet.

"Es ist eben nur... Das... Ich bin da zu unerfahren, glaube ich. Es ist komisch. Wenn man immer betrogen wurde, da denkt man sich, dass man dann selbst betrügt. Aber es ist halt... Also... ähm..." Lauren denkt kurz nach. "Ich fühle mich bei euch beiden wohl. Anders kann ichs nicht sagen."

"Du bist doch gar nicht alt genug, um 'dauernd' betrogen worden zu sein?"

"Doch, Kinder können auch betrogen werden..." Sie rollt die Augen.

"Ja. Ja du hast natürlich recht. Entschuldige." Was war mit der Welt passiert, fragt sich Wilson, dass scheinbar immer mehr Eltern ihre Kinder so schlecht behandelten? "Ich... wünschte, ich könnte das irgendwie rückgängig machen." Er streicht mit einem Finger über ihre Wange.

Etwas überrascht schaut Lauren ihn an: Eben noch ein wenig verärgert, aber dann diese Gesten. Das kennt sie bei Wilson nicht; bei House ist das ja normal, bei ihm hat sie es nie anders erfahren. "Also... Es hat nichts mit dem Alter zu tun, wenn man nur Arschlöchern begegnet."

"Es sollte nicht so viele Arschlöcher geben."

"Mhm." Noch immer sieht Lauren Wilson überrascht an und weiß nicht was sie sagen oder tun soll. Wilson nimmt seine Hand langsam weg.

"Sag mal... Warum hat es nicht geklappt mit deinen Ex-Frauen? Was denkst du?"

"Keine Ahung. Zu viel Job, zu viel House. Völlig falsche Erwartungen auf beiden Seiten. Nur weil man heiratet, hört man nicht auf, Arzt zu sein. Aber du sollst auf einmal um fünf zu Hause sein. Jeden Tag. Wenn das Essen kalt wird, gibt es Streit. Das Auto ist nicht mehr groß genug, sie will nicht mehr arbeiten. Fehlgeburten. Alles Mögliche… Wenn ein Patient stirbt, dann gehe ich nicht um fünf heim, weil sonst das Essen kalt wird!"

"Warte... Fehlgeburten??"

"Ja… Das kann ziemlich aufreibend sein, glaub mir. Und wenn es dann schon vorher nicht gut lief - Das... macht alles kaputt."

"Tut mir leid." Lauren sieht Wilson mitleidig an.

"Naja, ich wäre sowieso kein guter Vater geworden. Ich bin ja nie da."

"Das ist Quatsch. Meiner war immer da und er war kein guter Vater."

"Nein?"

"Tut mir Leid. Ich wollte jetzt nicht vergleichen, aber... Tut mir leid."

"Ist schon OK. Danke für dein Mitgefühl."

Sie sieht ihn an und kann nichts sagen, auch wenn sie wüsste was. So eine Scheisse!

"Für Beth war es wohl wirklich schlimm. Ich meine, so als Mann - du stehst daneben. Aber als werdende Mutter - du baust eine Bindung auf zu diesem kleinen Wesen in dir drin und du hoffst von Tag zu Tag. Und dann... Es hat sie ziemlich fertig gemacht. Und ich - ich war nicht so da und verfügbar, wie ich es wohl hätte sein müssen. Es war praktisch, sich in der Arbeit zu vergraben. Naja.“ Wilson zuckt mit den Schultern. Das waren uralte Geschichten. „Was ist mit deinem Examen?" Wilson möchte das Thema wechseln!

Erst jetzt löst Lauren sich aus der Starre. "Was soll sein?"

"Warum willst du keinen günstigen, zinslosen Kredit?"

"Weil ich doch arbeiten kann. Ich will hinterher keinen Stress damit haben."

"Du magst deinen Job nicht. Das wäre doch eine gute Gelegenheit." Wilson macht es sich bequem, streckt die Beine lang aus.

"Aber ich will danach meinen Job mögen und nicht alles wieder so zusammensparen müssen. Ich mach das schon. Dauert nicht mehr lange."

"Und dann willst du wirklich Lehrerin werden?"

"Ja. Das dauert aber wieder. Das ist ungefähr so wie bei euch. Ihr musstet ja auch eine Assistenzzeit machen. Ich darf dann im Unterricht sitzen und mir Notizen über die pädagogischen Lehrmethoden machen."

"Das ist ein Höllenjob. Alle Achtung, den Mut hätte ich nicht. Aber du kannst ja immer die Peitsche mitbringen."

Lauren muss grinsen.

"Ich hab ein bisschen ein schlechtes gewissen", gibt Wilson zu.

"Was? Warum?"

"Weil ich gestern so fest geschlagen habe." Er schaut auf seine Schuhe.

"Ähm... Aber... es hat ihm gefallen." //Ach, hat es das wirklich?//

"Ich weiß nicht, ob es ihm gefällt. Ich denke, er nimmt es hin, weil er das Ziel kennt", überlegt Wilson laut. "Ich glaube, gestern war hin und wieder auch sehr viel Angst in dem Raum."

"Ja. Aber er kann uns vertrauen. Das haben wir ihm ja gestern gezeigt." //Hoffe ich…//

"Mag sein. Ich will das aber nicht."

"Hat es dir nicht gefallen?

"Ihm Angst zu machen? Nein." Er schüttelt vehement den Kopf. "Ich habs mir anders vorgestellt."

"Wie denn?" Hätte Wilson das nicht vorher sagen können?

Wilson zuckt mit den Schultern. So genau wusste er das selbst nicht! "Weiß nicht. Ich dachte, er weint wegen der Schmerzen. Ich wollte ihn mehrfach in den Arm nehmen und trösten." Er sieht Lauren an. "Ich bin ein Weichei, ich weiß."

"Nein. Aber vielleicht kannst du es noch nicht richtig nachvollziehen. Schließlich sind das auch Schmerzen, die Worte... Der Weg ist nicht das Ziel."

"Ich persönlich fand die Worte weit schlimmer", gesteht Wilson. "Du hast seinen Stolz schwer erwischt, denke ich. Auf der anderen Seite quäle ich meine Patienten durch Chemo und Bestrahlung - ist auch nur Mittel zum Zweck.“ Wilson leert die Weinflasche in beide Gläser. Er hat gar nicht gemerkt, dass sie alles getrunken hatten.

"Ja, genau, genau so ist es. Es ist schwierig zu erklären, aber ich hoffe, du hast es verstanden. Es geht dabei darum, ihm so sehr wehzutun, dass es am Ende noch viel schöner ist, wenn es dann nicht mehr schmerzt. Verstehst du mich?"

"Im Grossen und Ganzen, ja."

"OK." Sie schluckt. //Hat er es wirklich verstanden? Oder habe ich ihn nun endgültig verschreckt?// "Weisst du, das gestern war auch für mich anders. Es war viel intensiver als sonst und auch ich hatte Angst. Man drückt ihn so weit nach hinten, dass er kurz vor der Klippe steht. Aber dann zieht man ihn wieder zurück. So ähnlich ist das. Es ist Vertrauenssache. Aber so kann man ihn zeigen, dass er einen vertrauen kann."

"Intensiver? Inwiefern?"

"Die Abstände zwischen Lust und Schmerz waren lang, die Arten davon vielfältig und davon dann auch nochmal alles gleich doppelt. Für ihn, für mich, vielleicht auch für dich."

"Ja." Wilson nickt wieder. "Es war... erschöpfend. Und es war gut, ihn danach Heim zu bringen und ins Bett zu stecken. Ich bin eine Glucke."

"Nein, das ist völlig normal und auch richtig so." Sie beißt sich auf den Lippen herum, schluckt kurz und schweigt dann ein wenig betreten.

"Ja, aber normalerweise erlaubt er sowas ja nicht."

"Ja. Das ist nicht selbstverständlich. Aber er vertraut uns."

"Ja. Dann müssen nur noch wir einander vertrauen und kapieren, was wir wollen und alles wird gut?" Wilson grinst schief.

"Ich weiß, was ich will. Aber ich weiß nicht, ob ich das noch will, wenn Greg es nicht will." Lauren wundet sich über ihre eigenen Worte. "War das... verständlich?"

"Ja. Sehr. Aber House hat kapiert, dass nicht alle Bauklötzchen nur ihm gehören."

"Wie meinst du das?" //Hat er sich entschieden? Oder versteh ich nichts mehr? Ich verstehe nichts mehr...//

"Ich denke, ich konnte ihm vermitteln, dass er nicht immer nur nehmen kann, dass er auch geben muss. Er will es zumindest versuchen. Mehr kann man von ihm kaum erwarten."

"Warte... Warte mal... Das... Warum muss er etwas geben, was eigentlich nur für ihn bestimmt ist? Ich frage nur, weil... Also nicht, weil ich dich nicht wollen würde..."

"Gut, wenn du es nur mit ihm willst, OK. Dann ist es in der Tat nur für ihn. Aber wenn DU es teilen möchtest, dann ist das DEINE Entscheidung." Wilson nickt. "Aber wenn du nichts von mir willst, Lauren, dann musst du aufhören, diese Dinge mit mir zu machen. Dann darfst du mich nicht anfassen."

"Ich will dich", sagt sie ruhig. Dann schweigt sie kurz und sucht nach Worten.

"Du widersprichst dir gerade."

"Ich kann nur nicht nachvollziehen... wie er... Oh Mann. Du hast ihn durchschaut. Er hört dir zu, du kannst was in ihm bewegen."

"Vierzehn Jahre harte Arbeit." Wilson grinst.

"Das hast du sehr gut gemacht. Das ist mein Ernst. Ich... bin beeindruckt."

"Wenn man SO lange dafür arbeiten musste - dann kann man es kaum noch richtig würdigen."

"Ich... Tut mir leid, dass es nicht eindeutig war. Also... wie du es nennst: Spielen. Ich hoffe, du hast mich verstanden."

"Oh, ich fand das überaus eindeutig! Es passte nur nicht zu deinen Worten!"

"Ja, also.... Ja." Wieder muss Lauren schlucken und weiss dann nicht mehr, was sie sagen soll.

"Dann wissen wir ja jetzt, wo wir stehen." Wilson nickt.

"Ja." //Und wo wir stehen bleiben werden... oder kann man die Harnröhre abklemmen?// "Schokolade?" Sie bietet ihm etwas verschämt die letzten Stücke an.

"Ja. Hey, es ist ja noch was übrig!"

"Ja..." Sie schiebt sich ein unanständig großes Stück in den Mund, um schön lange kauen zu müssen. Das erspart ihr das Reden.

Wilson nimmt sich ein paar Krümel und stopft sie in den Mund. "Hmmm.... Die hatte ich noch nicht... Lecker!" Wilson hat den Faden verloren. Einerseits war jetzt alles klar: Jeder wollte hier jeden. Andererseits waren da Houses Worte von heute. Dann müssen beide ihm zu Diensten sein. Nur House kriegt Lauren.

Es klopft. House steht vor der Tür mit einer Papiertüte, in der nicht nur Wein drin ist. Wilson runzelt die Stirn. "Wer kann das nur sein?"

"Keine Ahnung. Will wohl wieder Haue." Sie steht grinsend auf und geht zur Tür. "Oh Hallo, das überrascht mich jetzt!"

"Stör ich?", fragt House frech.

"Was? Warte. Das... das ist eine ernst gemeinte Frage?" Sie rollt die Augen, zieht House herein und schließt die Tür

"Will ja nicht die Antigone entwürdigen." Er küsst Lauren, deutlich erleichtert, beide in angezogenem Zustand anzutreffen.

"Wurde dir langweilig?", fragt Lauren gegen Houses Lippen.

"Steve ist eingeschlafen. Der Film war zu anspruchsvoll für dieses Proletarier-Viech. Ja!" House hinkt zum Tisch und drückt Wilson den Wein in die Hand. "Geh mal aufmachen." Er selbst setzt sich hin und wühlt etwas umständlich in der Tüte. Tabak. Blättchen. Und ein Tütchen.

"Was hast du vor?" Lauren beugt sich zu ihm herunter und küsst ihn bevor sie eine Platte suchen geht.

"Wonach sieht es denn aus?" Er sieht ihr nach. Oh Mann, dieser Hintern!

"Nach gewollter Überentspannung", sagt Lauren, als sie eine Platte auflegt und die Lautstärke etwas reduziert.

"Gewollt: Ja. ÜBERenstspannt kann man nicht sein. Völlig unmöglich!"

"Was ist gewollt unmöglich?", fragt Wilson, der nur die Hälfte mitbekommen hat, weil er so gut es möglich ist den beiden etwas Privatsphäre hatte gönnen wollen.

House stellt mit grosser Sorgfalt drei Joints fertig. "Vieles."

"Überentspannt zu sein“, erklärt Lauren bereitwillig. „Bei dir ist alles möglich, ja.." Sie steht auf und bietet Wilson den Platz auf der Couch an.

"Och nö... Da geht mein Weib..." House schmollt.

"Hast doch mich." Wilson hat noch ein weiteres Glas mitgebracht und schenkt ein.

"Du bist mir zu flachbrüstig." House bietet Lauren einen Joint an. Er hat den Stoff gerecht verteilt, was bedeutet, Lauren bekommt anteilig weit mehr. Sie steht auf, greift danach und wartet auf Feuer.

"Oh..." Jetzt weiss House wieder, was er vergessen hat!

Lauren schaut zu Wilson. "Feuer? Ganz zufällig?"

"Der ist ja nicht überlebensfähig. Nein. Ich rauche nicht. Das macht Krebs!" Wilson schubst House an. "Los, hol Feuer oder ich mach dir welches!"

"Ich hab den Stoff besorgt. Ist nur fair, wenn ihr..." Er sieht zwei sehr bestimmte Gesichter und seufzt ergeben.

"Und beeil dich besser!" Wilson klatscht House auf den Hintern und lacht.

"Mistkerl! Krüppelschinder!" House meckert, macht sich aber auf den Weg, während Lauren leise kichert.

Wilson starrt Lauren an. "Das hab ich geträumt, oder?"

Sie schüttelt den Kopf. "Nein, du bist wirklich so gut...", grinst sie.

"Ich muss das ausnutzen! Wie lange hält das noch an?" Oh, ein fügsamer House wäre eine Wohltat für alle, mit denen er zu tun hätte!

"Bis alles verheilt ist und wir das Ganze nochmal machen."

"Dann muss ich fester schlagen!"

Sie grinst ihn an und setzt sich auf die Couch. "Wird ihn sicher nicht stören."

House wirft Lauren die Streichhölzer zu und stochert in Wilsons Rippen. "Shoo!"

"Da ist ein Stuhl." Laurens Hand weist auf die freie Sitzgelegenheit.

"Ihr brennt wohl?"

"Setz dich auf den Stuhl oder gar nicht."

"Ich kann mich nicht an ein 24/7-Abkommen erinnern." Er geht zum Sofa und setzt sich auf Wilson.

"Du bist schwer!", beklagt der sich. "Und knochig."

"Gut!" House lässt sich langsam in die schmale Lücke zwischen Lauren und Wilson gleiten. "Macht jetzt mal jemand die Joints an?", meckert House sofort.

Seufzend steht Lauren auf und geht zum Stuhl. Sie hat die Streichhölzer mitgenommen.

"Menno!" House nörgelt wieder. Sie hat es offensichtlich darauf angelegt, ihn zu ärgern!

Sie zündet als erstes ihren Joint an, wirft dann die Schachtel mit den Streichhölzern zu Wilson. Der fängt und zündet sich seinen Joint an, bläst House die Wolke ins Gesicht. Der schnuppert gierig. "Streichhölzer!"

"Nnnnnein."

"Wilson: Streichhölzer. Jetzt."

"Nei-hein."

House beugt sich zu Wilson und flüstert etwas in sein Ohr - zumindest sieht es so aus. In Wahrheit steckt er Wilson die Zunge ins Ohr und langt nach der erschlaffenden Linken. Die List gelingt und sofort ist Wilson wieder alleine.

"Nutte", schimpft Wilson.

Lauren fühlt sich angesprochen und sieht weg.

House zündet sich endlich(!) seinen Joint an und inhaliert tief. "Ja. Ich bin billig und willig."

"Vor allem billig...", murmelt Lauren.

House schnaubt. Das kann ihn nicht treffen.

"Er ist teuer zu halten, glaub mir!", beklagt sich Wilson.

"Hobbyasket Wilson", lästert House. Dann sieht er sehnsüchtig zu Lauren. "Willst du nicht näher kommen?"

"Hmm. Was krieg' ich dafür?", fragt Lauren sehr skeptisch.

"Mich." House strahlt sie an.

 

 

TBC...

 

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