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Disclaimer: this installment is for the sole purpose of entertainment both the author and the readers.
I do not intent to make money of it, so please don't sue me.
All characters unless noted otherwise are the property of Fox.

achtung!

Diese Story ist ein Ausflug auf die 'dunkle Seite'. sD, SM, BDSM ganz allg., angedeuteter Missbrauch, ausgesprochen explizite Situationen. DRAMA

Diese Story is eine Koproduktion von Dr.MPS und 3Jane. Zugegeben, es hat uns grossen Spaß bereitet, dies zu schreiben! Wir sind beide der Meinung, dass diese Spielart von ... ähm... Lifestyle... ihren Platz hat, solage alles SSC ist (safe, sane and consensual). Das ist hier (fast immer) der Fall. Da aber House ein zentraler Charakter ist, schlägt er natürlich über die Stränge. So ist er nun einmal. Ich (3Jane) persönlich finde es nicht wirklich krank - erlaubt ist, was gefällt. Dennoch ist es vielleicht traurig, wenn Menschen sich lieber weh tun lassen, als gar keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber das ist nicht immer der Grund für derartige Spiele. Hier schon.

Dr.MPS möchte sagen, sie habe nichts hierzu beigetragen. DAS STIMMT NICHT! Ohne DrMPS gäbe es diese Story nicht, wäre Nummer Sieben nie über eine vage Idee hinausgekommen. DrMPS hat mir die Idee in mein Köpfchen gepflanzt. Ich verbeuge micht tief, berühre mit der Stirn den Boden!

Definitv ist diese Story zuerst einmal für uns geschrieben worden, dann für die geneigte Leserschaft. Über Feedback würden wir uns freuen wie kleine Kinder! Der Link dazu ist am Ende der Seite. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

Nach dem Abendessen kommt Stern vorbei, diesmal mit ausreichend Papier bewaffnet. Sie wird den gleichen Fehler nicht zwei Mal machen und aus dem Gedächtnis Situationen nachträglich beschreiben - und so stundenlang nachts im Büro sitzen! Mit dem allgegenwärtigen Lächeln auf dem Gesicht, dass House ihr schon wegoperieren wollte, betritt sie das Zimmer. Sie unterdrückt ihr Erstaunen, als sie House nicht sieht, vermutet aber dass der Diagnostiker vielleicht mal austreten oder essen ist. "Hallo Lauren." Lauren schaut Stern überrascht an und grüsst dann etwas enttäuscht, ohne etwas zu sagen. Stern setzt sich auf den Stuhl neben dem Bett und merkt sofort, dass Laurens Hände noch fixiert sind. Stern schaut sie an, mit dem Lächeln wie immer. "Wie geht es Ihnen?" Lauren sieht sie etwas traurig an, antwortet dann: "Besser. Bin müde."

Stern lächelt sie an, wartet geduldig auf mehr Worte. Lauren scheint nicht viel zu sagen zu haben.

"Möchten Sie heute etwas mit mir sprechen?"

Lauren überlegt kurz. Will sie das? Natürlich nicht. Aber sie merkt, dass sie House versprochen hatte, dass sie eine Therapie machen wird und er sagte, dass er vielleicht nach ihr auch eine machen wird. Das war ihr Ziel vor Augen. Dennoch wäre sie jetzt wohl froh, wenn sie tot wäre, da kann man ja nicht mehr fühlen und den ganzen Scheiss. Schon bereut sie diesen schändlichen Gedanken und spürt, wie ihre Augen glasig werden. Stern wartet geduldig auf eine Antwort und hält das Klemmbrett mit dem Papier immernoch ruhig auf dem Schoss. Lauren schaut sie an, dann wieder irgendwohin in die Leere, versucht die Tränen in die Luft wegzublinzeln. Schluckt dann, sagt etwas heiser: "Ja."

"Das ist schön, Lauren. Möchten Sie mir etwas von ihrem Tag erzählen?"

//Natürlich. Ich war im Kino, dann essen, habe viel gelacht..// "Es ist nichts passiert. Greg war hier." Stern positioniert bereits das Klemmbrett auf ihrem Unterarm und lehnt sich zurück, zückt den Stift. Sie merkt, dass ihre Patientin nicht weiss, was sie so recht sagen soll

"Worüber haben Sie gesprochen?"

lauren zuckt mit den schultern, hat nicht wirklich die absicht, stern davon zu erzählen. denkt dann wieder an house

„also.. eigentlich nichts wichtiges..

Stern schaut sie an, wartet geduldig auf mehr ihrer Worte. Für Laurens Geschmack immer etwas ZU lange. "Und worüber, Lauren?"

Worüber haben sie geredet? Sie weiss sehr wohl, worüber sie gesprochen hatten, aber was davon konnte sie Stern erzählen? "Ich habe ihn gefragt, wie lange es dauert, bis das verheilt ist." Sie sieht unauffällig nach unten. "Er meinte, drei Tage. Er hat nur noch gefragt, wie es mir geht und sowas."

"Und was haben Sie ihm geantwortet?"

Sie runt zelt die Stirn. DIE hier ist anders, aber doch genauso wie alle anderen, denkt sich Lauren. "Das selbe, was ich Ihnen sagte." Stern notiert. "Er sorgt sich um mich. Er ist viel bei mir." Wieder notiert Stern etwas. "Er ist eben gegangen, er muss ja auch mal gehen." Stern runzelt die Stirn und denkt nach. Sie versucht sich an die Krankschreibung zu erinnern. Hatte sie ihn nicht für zwei Tage krankgeschrieben? Stern notiert, Nachdenklichkeit ist diesmal in ihrem Gesicht zu erkennen. Lauren beobachtet sie und versucht herauszufinden, was sie da schreibt.

"Achso. War heute sonst noch jemand bei Ihnen, Lauren?" Sie schüttelt den Kopf. "Lauren, haben Sie Freunde oder Bekannte, die sie besuchen könnten?"

Lauren denkt nach. Was ist mit Maria? Sie ist eigentlich eine gute Freundin, wenn Lauren auch etwas misstrauisch ist bei Personen, die sie nur im Arbeitsumfeld kennt. Da waren aber noch Andere. Sinead, Stephanie, ihr kleiner Bruder.. "Ich habe das letzte Mal mit meiner besten Freundin vor einer Woche telefoniert. Sie ist im Moment bei meinem Bruder."

Stern setzt zum schreiben an und fragt dann: "Wo ist denn Ihr Bruder?"

"Glasgow."

"Haben Sie ein gutes Verhältnis mit Ihrer Familie?

Lauren lacht innerlich auf. //Immer das Gleiche//, denkt sie sich. "Es geht."

"Uund mit wem haben Sie besonders engen Kontakt?"

"Mit meinem Bruder."

"Und wie alt ist er?", fragt Stern.

"22. Alt genug, aber immernoch mein kleiner Bruder. Ich habe ihn sehr gern, wir telefonieren regelmässig."

Stern notiert wieder, doch diesmal sehr lange, bis das Blatt voll ist. Dann zieht sie es raus, dreht es um. Lauren sieht ein ordentlich vollgeschriebenes Blatt mit einigen Pfeilen und vielen Strichen. "Lauren, sprechen sie mit jemanden über Ihre Probleme? Egal, was es für Probleme sind?"

Lauren denkt nach. Ja, sie spricht mit ihrer besten Freundin darüber. Doch irgendwie scheint Sinead sie nicht zu verstehen.

"Ja. Selten."

"Vertrauen Sie ihr nicht?"

"Doch. Aber ich glaube, sie versteht mich nicht." Stern schaut ins Leere und denkt nach. Dann notiert sie auf der Rückseite wieder etwas und ihrer Handbewegung zu Folge und dem Geräusch des Kugelschreibers auf dem Blatt erkennt Lauren, dass Stern irgendetwas umkreist hat. Stern schweigt kurz, schaut auf die notizen, denkt nach. Lauren beobachtet sie in der Zeit unauffällig, versucht, aus ihrem Gesicht zu lesen; aus der Spiegelung des Papieres in ihren Augen etwas lesen zu können. Stern zieht das Blatt heraus, legt es auf ihren Schoss. Lauren sieht, was sie umkreist hat, kann das aber nicht lesen. Ihre Augen haben wohl vom Starren versagt..

Stern steht auf und zieht den Stuhl näher an Laurens Bett heran. Sie gibt Lauren das Klemmbrett in die Hand und dann den Stift. "Lauren, ich möchte gerne etwas mehr über Sie und ihre Beziehungen zu Freunden und zur Familie erfahren. Sehen Sie," Stern zeigt auf die Mitte des Blattes, "hier sind Sie. Stellen Sie sich das wie ein Sonnensystem vor, sie sind die Sonne und ihre Freunde und ihre Familie sind die anderen Planeten." Lauren schaut auf das Blatt, überlegt genau, was sie eintragen soll, bevor Stern zu Ende gesprochen hat. "Tragen Sie doch, je nachdem, wie nahe sie einem Menschen stehen und wie gut ihr Verhältnis ist, die Personen als alle anderen Planeten ein. Je weniger Sie der Person nahe stehen, desto weiter entfernt soll sein Name dann dort stehen, je näher, desto näher auch auf dem Blatt." Stern beendet ihre anweisung, lächelt Lauren an, wartet geduldig auf Laurens Reaktion.

Lauren sieht sie an. Dann nickt sie ausdruckslos und richtet den Stift in der Hand, wartet, bis Stern sich wieder hingesetzt hat. Dann beginnt Lauren zu überlegen. Greg. Wohin soll Greg? Soll sie ihn so nah wie möglich zur Sonne schieben oder soll er mit in die Sonne reingequetscht werden? Sie denkt nach. //Was für eine Scheisse..// Offensichtlicher geht es wohl nicht, dass die Psychotante über ihre Fähigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen erfahren will.. Sie überlegt weiter. Dann schluckt sie. Ob sie das Selbe auch mit Greg tun wird?, fragt sie sich. Dann schreibt sie unordentlich und mit schwacher Hand und schwächerer Feinmotorik über ihrem Namen LAUREN so gut es geht und passend GREGORY hin.

Stern wartet geduldig und sieht Lauren unauffällig an, denkt dabei nach. Dann blickt sie wieder auf das Klemmbrett, kann von der Entfernung jedoch nicht erkennen, was Lauren schreibt. Nach einer langen Pause und viel Bedenkzeit fügt sie dann noch in Sinéads und Kierans Nähe weitere Namen hinzu: Megan, Ian, Kiki, Brian. Dann denkt sich weiter nach. Stern steht auf und lächelt sie an, greift dann nach dem Brett. Lauren notiert noch schnell JAMES. Ihr fällt erst jetzt auf, dass die Namen ihrer Freunde, die sie eben aufgeschrieben hat, kleingeschrieben sind. Doch James ist wieder groß geschrieben, hebt sich ab. Dann betrachtet Lauren ihr Werk, um es abzusegnen und denkt weiter. Erst dann gitb sie Stern das Klemmbrett.

Stern zieht den Stuhl noch etwas näher an das Bett heran und setzt sich. "Oh, das sind recht viele Namen." Stern lächelt. Was soll Lauren jetzt sagen? Dass das blöde Grinsen nicht hilft? Stattdessen lächelt sie zurück und schaut wieder auf das Blatt. "Oh, sie haben Dr. House ja auch in die Mitte geschrieben."

//Wenn das jetzt bei jedem Namen so weiter geht, dann wird es sehr schnell Schlafenszeit..// "Ja. Er ist mir sehr wichtig."

"Wie würden Sie ihn denn bezeichnen?"

"Weiss nicht, Unsere Sonne hat keinen Mond." Lauren denkt nach. Er ist ihr Freund, ihr bester Freund, vielleicht ihre große Liebe? Sie hat ihm noch nie gesagt, dass sie ihn liebt.. Er ist auf jeden Fall ihr Lebensgefährte. Was, wenn sie schon tot wäre? Ihr Todgefährte? "Er ist mein Lebensgefährte."

Stern denkt kurz nach, merkt sich ihre Gedankengänge. Gut, dass sie diesmal nicht zwei Stunden auf ihre Notizmöglichkeiten warten muss. "Hat er bei Ihnen einen ganz besonderen Status? Etwas, dass andere Menschen nicht von ihren Partnern sagen können?"

"Nunja, er versteht mich. Er ist auch mein bester Freund, er vertraut mir und er gibt mir eine Chance."

"Wie meinen Sie das, mit einer Chance?"

"Er ist sehr misstrauisch. Aber mir vertraut er eben."

"Können Sie noch etwas über ihn sagen?"

"Wir.. ich weiss nicht. "Wir verstehen uns einfach, weil wir uns sehr ähnlich sind."

"Inwiefern?"

"Weiss nicht. Wir sind wohl der selbe Typ."

"Wie würden Sie denn ihren Typ beschreiben?"

"Ach, ich weiss doch auch nicht. Wir verstehen uns einfach."

Stern nickt, sieht wieder auf das Blatt und will etwas sagen.

"Wir sind eins."

Stern schaut zu Lauren, dann wieder auf das Blatt, in die Mitte, LAUREN und fast so gross geschrieben GREGORY. Sie denkt nach.

"Lauren, hat es einen Grund, weshalb Sie seinen Namen über Ihren geschrieben haben?"

Lauren ssieht auf das Blatt. Psychokacke. "Da war mehr Platz im Kreis. Und das ist mein Bruder Kieran und meine beste freundin Sinéad." Lauren zeigt mit dem Stift auf die beiden Namen. "Ich hab sie beide zusammen in einen Kreis geschrieben, weil es so einfach besser passt. Ich stehe beiden Personen gleich nah."

Stern nickt und sieht wieder auf das Blatt. Lauren macht weiter. "Und das hier sind alle meine Freunde. Ich kenne sie alle vom Studium, sehr nette Menschen, arbeiten alle, weil sie genau wie bei mir nicht zahlen konnten. Bei ihnen dauert es auf jeden Fall länger."

Stern macht sich in gedanken eine Notiz: unbedingt nochmal über Laurens Job sprechen! "Achso, verstehe. Sehen Sie sich oft?"

"Ja, sogar meistens alle zusammen, nicht einzeln."

Sie liest sich die Namen durch. "Ist Kiki ein Spitzname?"

"Nein." "Ah, also ist Kiki eine Frau?"

"Ja." //Was soll Kiki sonst sein? Mein Hamster?//, fragt sich Lauren.

"Und wer ist James?"

"Gregs bester Freund. Und gleichzeitig auch ein Freund von mir."

Stern runzelt die Stirn leicht. Dann blickt sie Lauren an, dann wieder das Blatt.

"Meinen Sie Dr. Wilson?"

//Wieviele James gibts schon in den Vereinigten Staaten??// "Ja. Und hier ist meine Mutter. Ich habe eigentlich ein gutes Verhältnis zu ihr, jedoch haben wir nicht viel Kontakt. Wir haben uns nicht gestritten oder sowas, aber sie ist eine Alleingängerin." Lauren lacht innerlich jetzt schon auf. Dass Psychos nicht verstehen können, dass man auch einfach nur mit der Mutter leben kann, ohne mit ihr zu leben! "Wir verstehen uns gut. Aber sie lebt sehr zurückgezogen, widmet sich ihren Hobbies. Sie schreibt und liest sehr gern, doch da gehen unsere Geschmäcker weit auseinander."

"Und wo ist Ihre Mutter?"

"Auch in Glasgow. Sie lebt am Stadtrand, kleines schönes Haus, hat dort ihre Ruhe."

"Achso. Und haben Sie noch mehr enge Verwandte?"

"Nein. Das sind sie alle."

"Und was ist mit Ihrem Vater?"

Lauren lacht sich kapputt. //Sie sind alle gleich!// "Seit fünf Jahren tot. Hat sich umgebracht, war sehr konservativ, streng und drogenabhängig. Aber strikt gegen Alkohol."

Stern erwartet mehr Information von Lauren, merkt jedoch, dass Lauren nicht mehr zu ihrem Vater zu sagen hat.

"Hat Sie sein Tod sehr mitgenommen?"

"Nein."

Stern bemerkt wohl die Leichtigkeit, mit der Lauren über ihren Vater spricht. Bei den anderen Personen musste sie immer etwas nachdenken. "Wie hat Ihre familie darauf reagiert?"

"Wie man halt auf den Tod eines Menschen reagiert. Man trauert und dann lebt man weiter."

"Verstehe. Und wie war es mit Ihnen? Haben Sie auch getrauert?"

"Ja, aber weniger als die Anderen. Ich glaube, ich habe mich schon vorher damit abgefunden, dass er eh nicht mehr lange machen wird. Er nahm Drogen ohne Ende. Ich weiss noch nichteinmal genau, was. Irgendetwas Exotisches."

"Und wie hat Ihr Bruder reagiert?"

"Er war am Ende, genau wie meine Mutter. Waren Beide am Ende. Doch sie habens verdaut. Ist ja schon ein halbes Jahrzehnt her."

"Und wo würden Sie Ihren Vater in das Sonnensystem einordnen?" Lauren sieht sich um.

"Ich würd sagen, ein Punkt irgendwo in Europa."

"Sie hatten nicht viel mit Ihrem Vater zu tun?"

"Nein, ich kam nicht gut mit ihm zurecht. Er war mir zu spiessig." Lauren lacht innerlich mittlerweile so laut, dass sie ein Lächeln unterdrücken muss. Doch Sterns dümmliches Dauerlächeln hilft ihr nicht gerade dabei.

"Achso, ich verstehe. Gut, vielen Dank, Lauren." Stern nimmt das Klemmbrett aus Laurens Händen und sie gibt ihr freiwillig den Stift. Stern schiebt den Stuhl wieder etwas weiter weg, sodass sie nun gegenüber von Lauren sitzt "Lauren, haben Sie auch Kontakt zu entfernteren Verwandten?"

"Nein, irgendwie leben die halt vor sich hin. Ich weiss nicht, es gab nie Streit zwischen mir und der entfernteren Verwandschaft."

"Sie betonen, dass es keinen Streit zwischen Ihnen und der entfernteren Verwandschaft gab. Wie sieht es aus mit der engeren Verwandschaft?" Stern fummelt an den Blättern herum, notiert noch etwas oben in die Ecke von dem kleinen Sonnensystem, was Lauren erstellt hat.

"Naja, man streitet sich immer mal. Aber mein Bruder und ich sind eigentlich sehr harmonieliebend, wir hatten nie Ärger miteinander."

Stern notiert nun etwas mehr. "Und wie sieht es aus mit Ihrem Bruder und Ihrer Mutter?"

"Selten."

"Wenn Sie sich mal zuhause gestritten haben, egal mit wem, worum ging es dabei primär?"

"Weiss nicht, meistens war mein Vater so weg, dass er immer irgendwas sagte, was uns wütend machte. Ich weiss nicht mehr, was. Meine Mutter hatte sich dann immer verkrochen und sagte uns, dass wir das Gleiche tun sollen. Aber meistens blieb es dann an mir und meinem Bruder hängen. Es waren nicht so wichtige Dinge. Er regte sich sehr darüber auf, dass unser Zimmer so unordentlich war, was ihn sonst nicht sehr interessierte. Er war selten bei uns oben."

"Ich verstehe." Lauren wartet auf weitere lustige Fragen von Stern. "Achja, Lauren, Sie sagten vorhin, dass Ihre Freunde ebenfalls arbeiten gehen und Sie mehr Geld verdienen, als ihre Freunde. Lauren, wieviel verdienen Sie denn so ungefähr?"

//Warum? Meine Krankenversicherung stopft Ihnen doch den Arsch..// "Kommt drauf an. Meist um die 800."

"Für wie lange?"

"Für ungefähr 6 Stunden am Tag."

"Lauren, das ist ja recht ordentlich. Was machen Sie mit dem Geld?"

"Studium bezahlen."

"Nichts weiter? Kaufen Sie sich nichts für sich?"

"Bei Bedarf natürlich, ansonsten halt ich die Kosten aber niedrig."

"Wie lange arbeiten sie schon?"

"Hm, vielleicht zwei Jahre oder so. Ich geh nicht jeden Tag für sechs Stunden arbeiten, manchmal bleib ich zuhause."

"Und wieviel brauchen Sie insgesamt, wieviel fehlt Ihnen jetzt noch?

"Insgesamt 200.000, es fehlen noch 25.000."

"Und weshalb müssen Sie aus eigener Tasche zahlen?"

"Weil die Kosten nicht übernommen wurden und ich bereits angefangen hatte. Da wollte ich das nicht mehr abbrechen. Ich habe das Studium eigentlich schon abgeschlossen, jedoch fehlt mir das examen fürs Lehramt."

Stern notiert eine Weile. "Was haben Sie studiert?"

"Englisch und Physik."

"Und wie war Ihre Studienzeit?"

Lauren runzelt die Stirn. //Wen interessiert denn sowas?// "Ich habs halt geschafft."

"War es anstrengend für Sie, kamen Sie gut zurecht? Oder haben Sie die Zeit genossen?"

"Ja, war schön. Mit Freunden gemeinsam gelernt, auch wenn es völlig unterschiedliche Themen waren."

"Wo haben Sie studiert, Lauren?"

"Glasgow."

"Haben Sie während des Studiums allein gelebt oder lebten Sie noch bei Ihren Eltern?"

"Eltern. Hatte ja kein Geld. Mein Bruder hat vier Jahre später dann auch angefangen. Er hat Musik studiert und ist jetzt Musiklehrer."

"Und was sagten Ihre Eltern dazu?"

//Scheisse//, denkt sich Lauren. //Was sollen die sagen. Hauptsache die Kinder sind bald weg?// "Meine Mutter hat sich natürlich gefreut. Mein Vater hat sich aufgeregt, weil er das nicht bezahlen kann." Stern notiert nun lange. Sie zieht das Blatt heraus und dreht es um; Lauren erhascht wieder einen Blick auf das vollgeschriebene Blatt und erkennt diesmal etwas: Da stand irgendwas von Selbstständig. Was 'ne tolle Info, das muss man sich notieren?

"Und was sagte er dazu?"

"Was soll er gesagt haben. Er hat sich halt aufgeregt, wir haben ihn eintrichtern müssen, dass wir für die Kosten selbst aufkommen werden und er nichts zahlen braucht, weil wir ja wussten, dass er das nicht konnte. Er war ja nur Journalist und ausserdem ging das meiste Geld ja für seinen Stoff drauf."

"Lauren, wie hat sich Ihr Bruder verhalten, wenn ihr Vater im Drogenrausch war?"

//Was interessierte sie jetzt mein Bruder?// "Er hat sich verkrochen, wie uns unsere Mutter immer gesagt hat. Meistens haben sie sich ins Wohnzimmer gesetzt und ferngesehen."

"Und wo genau befand sich dann ihr Vater?"

"Der war immer draussen, wenn der was genommen hat. Wir hatten ein Haus am Waldrand. War sehr schön dort." Lauren fragt sich, was Stern da nun reininterpretiert.

"Und wie verhielten Sie sich?"

"Ich bin ihm ausgewichen. Manchmal war ich draussen spielen, hab ihn von Weitem gesehen. Er stand am See, hat sich dann auf den Boden gelegt und mit sich selbst geredet. Ich war immer etwas weiter entfernt und hab mich gefragt, was er da sagt."

"Und wie verhielt sich Ihr Vater noch?"

"Er war normalerweise sehr aggressiv. Er hat herumgebrüllt. Aber er war manchmal so wie ich eben sagte, er war entspannt und ist von sich aus schon raus gegangen und hat sich an den See gesetzt. Ihm schien der See zu gefallen." Stern notiert nun wie wild. Lauren wüsste zu gerne, was sie schreibt. Und sie notiert weiter... Lauren wurde langsam etwas nervös und es machte sie auch etwas wütend, weil sie sich schon vorstellen konnte, was Stern da ruminterpretierte. Wahrscheinlich die Wahrheit... "Naja. Das hatten wir halt mitbekommen, als wir noch Kinder waren. Als mein Bruder dann 17 wurde und ich 20 war, ist er dann gestorben. Wir sind ausgezogen, lebten ein Jahr lang gemeinsam in einer Wohnung, dann hat er sich seine eigene Wohnung gesucht und besucht jetzt noch regelmässig meine Mutter."

"Lauren, wie ist er gestorben?" Diese Frage hat Lauren befürchtet. Sie atmet aus, dann wieder ein, die Worte bereit, doch die Redegewandheit schon längst wieder weg. Sie bekam immer mehr das Gefühl, dass Stern sie durchschaute. Wenn es nach Lauren gegangen wäre, hätte sie Stern schon längst abgehobene Lügen und Märchen erzählt, doch das Ziel, was sie nun vor Augen hatte, war eben das Versprechen und dass House, der es ihrer Meinung nach viel nötiger hatte als sie, mit einem Psycho zu sprechen, endlich auch mit einem Psycho sprechen soll!

"Er hat sich umgebracht."

"Aber.. Was genau hat er getan?"

"Er ist im Drogenrausch ertrunken." Stern notiert nun wieder wie wild. Wohl eine ganze Seite voll in einer unmenschlichen Geschwindigkeit. Lauren starrt auf das verdammte Klemmbrett und auf Sterns hektische Hand und wird etwas nervös. Wie könnte sie da ran kommen? Sollte sie irgendwas fallen lassen, sodass Stern es aufheben müsste? Sollte sie ihr das Brett wegtreten, sodass sie einen Blick auf das Gekrakel werfen kann?

"Lauren, sozialer Kontakt ist jetzt sehr wichtig. Möchten Sie ihre Freunde sehen?"

"Ich weiss nicht. Im Moment nicht. Aber ich möchte James sehen."

Stern nickt. "Ich werde mich nach Dr. Wilson erkundigen. Achja, Lauren, wenn sich irgendetwas an den Verhältnissen zwischen Ihnen und Ihren Freunden und den Anderen ändern sollte, können Sie das jederzeit verändern oder etwas nachtragen. Das gibt mir ein besseres Bild über Sie und Ihre Umwelt."

Lauren nickt. //Oh, Horrorshow schon vorbei?// "Wie geht es Ihnen jetzt, Lauren?"

"Geht so."

"Geht es Ihnen besser als vorher?"

"Ein wenig."

Stern lächelt nun stumm einige Sekunden lang und Lauren erwidert das Lächeln skeptisch. "Lauren, das haben Sie gut gemacht. Ich werde morgen nocheinmal vorbeikommen, doch diesmal nur für eine Stunde. Wann soll ich kommen?"

"Am Nachmittag oder so wäre es gut."

"Gut, Lauren. Danke und bis morgen!" Sie reicht Lauren die Hand, dann entfernt sie sich von ihr und greift nach der Akte am Fussende des Bettes und blättert kurz. Liest dann einen Vermerk, geht wieder zum Bett, fixiert Laurens Hände wieder und lächelt.

Lauren hatte sich schon gefreut, aufstehen zu können. Doch stattdessen blieb sie jetzt ohne Belohnung fürs Palabern mit einer komischen Grinsemaschine am Bett gefesselt und liegt sich den Rücken wund!

Sie überlegt. Was denkt Stern jetzt über sie, hat sie zu viel geredet? Was wird Stern House erzählen? Sie richtet sich etwas auf dem Bett und versucht, die Liegeposition zu verändern, was mit fixierten Händen sehr unbequem ist. Sie blickt aus dem Fenster ins Dunkle, beobachtet nur einige Autos. //Im Erdgeschoss ist es scheisse!//

Dann fragt sie sich, ob das, was sie heute erzählt habe, normal war. Sie will unbedingt wissen, was Stern da für Romane notiert hat!

 

 

TBC...

 

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